Tischtennis-Bundesliga Borussia setzt sich im „Hexenkessel“ durch

Anton Källberg verliert das Auftaktmatch in Bad Königshofen. Danach gewinnen aber alle Düsseldorfer Tischtennis-Profis ihre Spiele.

 Verlor sein Match gegen Bastian Steger: Borusse Anton Källberg.

Verlor sein Match gegen Bastian Steger: Borusse Anton Källberg.

Foto: Ja/HORSTMUELLER GmbH

Borussia-Tischtennisprofi Timo Boll (Weltrangliste 7) schaute sich einen Satz lang an, was sein alter Kumpel Bastian Steger (WR 101) vom TSV Bad Königshofen an diesem Spieltag der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) drauf hat. Dann hatte Boll in seinem unerschöpflichen Arsenal von Spielweisen, das sich der 38-Jährige im Laufe seines mehrere Jahrzehnte währenden Profidaseins auf Weltklasseniveau angeeignet hat, das richtige Rezept zum Sieg gefunden. Der Erfolg des einen Routiniers über den anderen, Steger ist gerade mal elf Tage jünger als Boll, sicherte den Düsseldorfern den 3:1-Sieg im „Hexenkessel“ Shakehands Arena in Bad Königshofen. „Wir sind froh, uns durchgesetzt zu haben. Das war verdammt schwer“, meinte Boll zum Gesamtsieg. „Bad Königshofen ist ein echter Konkurrent um die Play-off-Plätze.“

In den vier Sätzen, die Boll zum Sieg über Steger benötigte, wussten beide, wie man dem anderen die Punkte abluchsen kann. Seit vielen Jahren sind die beiden Nationalmannschaftskameraden, erspielten so einige Erfolge gemeinsam, wie bspw. Olympisches Team-Bronze (2012, 2016), die Mannschafts-Vizeweltmeisterschaften 2010 und 2018 und die europäischen Team-Titel 2007, 2008, 2009 und 2011. Da kennt man den anderen in- und auswendig. Deshalb wusste Steger, dass er an diesem Sonntag spielerisch ein hohes Risiko eingehen musste, sonst würde er Düsseldorfs Topmann nicht einmal in Gefahr bringen können.

Boll aber war in allen Belangen einen kleinen Tick besser. „Timo hat in jedem Schlag eine unheimlich hohe Qualität. Ich muss einhundert Prozent meiner Leistungsfähigkeit abrufen, um gewinnen zu können. 99 Prozent reichen da nicht“, urteilte Steger. „Ich hatte ein paar Chancen, aber Timo hat verdient gewonnen.“ Das sahen auch die TSV-Anhänger so und feierten den Rekordeuropameister mit Standing Ovations und lautstarken „Timo, Timo-Rufen“.

Boll hatte in seinem ersten Auftritt Abwehrspezialist Koudai Hiraya keine Chance gelassen. Den dritten Zähler zum Sieg steuerte Ricardo Walther (WR 53) mit einem „Zittersieg“ über Filip Zeljko (WR 461) bei. Walther hatte die besseren spielerischen Möglichkeiten, spielte die besseren Winkel, doch Zeljko kämpfte mit dem Mut der Verzweiflung, nahm risikoreiche Schläge und traf oft. Aber nicht oft genug. „Der Sieg von Ric war nicht nur wichtig für uns, sondern auch für sein Selbstvertrauen, für die kommenden Wochen“, meint Borussia Cheftrainer Danny Heister. „Ric war zunächst unsicher, hat aber dann sein System gefunden.“

Zum Auftakt aber hatte der zuletzt so spielstarke Anton Källberg (WR 94) gegen Steger den Kürzeren gezogen, was die Stimmung in der proppevollen Halle ordentlich anheizte.

Mit jetzt 14:2 Punkten bleiben die Borussen dem punktgleichen TTBL-Spitzenreiter 1.FC Saarbrücken TT auf den Fersen.

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