Pianist Wojciech Waleczek in Wassenberg Frédéric Chopin und The Beatles im Einklang

Pianist Wojciech Waleczek begeisterte in Wassenberg mit seinem neuen Konzertprojekt „Chopin meets The Beatles“.

 Der Pianist Wojciech Waleczek spielte in der ersten Hälfte Chopin, nach der Pause widmete er sich Beatles-Klassikern.

Der Pianist Wojciech Waleczek spielte in der ersten Hälfte Chopin, nach der Pause widmete er sich Beatles-Klassikern.

Foto: Jürgen Laaser

Chopin und die Beatles – von vielen als Genies ihrer Genres verehrt, werden sie dennoch mehr als selten gemeinsam genossen. Der polnische Pianist Wojciech Waleczek machte sich in einem neuen musikalischen Projekt daran, die 130 Jahre zwischen einem der größten Pianisten der Romantik und den pop-rockigen „Pilzköpfen“ zu überbrücken. Mit seinem außergewöhnlichen Konzertprogramm „Chopin meets The Beatles“ gastierte er im großen Saal der Burg Wassenberg und begeisterte rund 160 Zuschauer.

Die erste Konzerthälfte war mit Frédéric Chopins „Klavierkonzert Nr. 1, op. 11“ in drei Sätzen ganz der Klassik gewidmet. Waleczek durfte zahlreiche Register seines meisterhaften technischen Könnens ziehen, seine Finger flogen förmlich über die Tasten. Dabei vermochte er es hervorragend, die Emotionen des für Orchesterbegleitung ausgelegten Klavierkonzerts auch als Piano-Solo einzufangen und musikalisch darzustellen – das Arrangement dafür stammt aus seiner eigenen Feder.

Obwohl Waleczek in der ersten Hälfte bereits mit Virtuosität und technischer Finesse glänzte, war es die zweite Hälfte, die das Publikum besonders berührte. Nach Arrangements fürs Piano-Solo von Kamil Pawlowski ließ er einige der größten Hits der Beatles im Burgsaal lebendig werden und begeisterte sein Publikum. Egal ob „Hey Jude“, „Yesterday“, „Imagine“ oder „Ob-La-Di, Ob-La-Da“, die Zuschauer wippten mit, einige sangen leise die Texte vor sich hin. Mit Liedern wie „Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band“, „Penny Lane“ und „Strawberry Fields Forever“ neigte sich das Konzert dem Ende zu.

Der polnische Pianist ist international gefragt und spielte bereits in den größten Konzerthallen weltweit. Er studierte an den Musikakademien in Kattowitz, Vancouver und Bydgoszcz, an Letzterer erwarb er 2014 den Doktortitel und 2017 den Grad des habilitierten Doktors der Kunst. Ebenfalls im Jahr 2017 wurde ihm vom polnischen Minister für Kultur und nationales Erbe die Ehrenauszeichnung „Verdienter der polnischen Kultur“ verliehen. In diesem Jahr ist er das erste Mal mit seinem neuen Konzertprojekt unterwegs, zuvor konzertierte er ausschließlich mit klassischen Stücken.

„Ich wollte für mich etwas Neues und Abwechslungsreiches machen, dabei aber auch Menschen an die klassische Musik heranführen, die bisher noch nicht mit ihr vertraut waren“, sagte Waleczek. Die Beatles höre er selber gerne und ihre Lieder seien dabei noch gut zu arrangieren – so sei ihm die Entscheidung darüber, welches moderne Gegenstück er Chopin gegenüberstellen wolle, leicht gefallen.

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