Kolumne Im Herbst gegen Allergien

Mönchengladbach · Der Sommer neigt sich dem Ende zu! Das erfreut viele Pollenallergiker- das ängstigt viele Infektanfällige und in der Regel die meisten Eltern mit Kindern in Kindertagesstätten oder Schulen. Was ist aus medizinischer Sicht in dieser Jahreszeit zu beachten?

 Gegen Pollenallergie kann man sich am besten im Herbst sensibilisieren lassen.

Gegen Pollenallergie kann man sich am besten im Herbst sensibilisieren lassen.

Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Auch, wenn sich die Pollenallergiker darüber freuen, dass nun endlich keine Gräserpollen mehr „fliegen“, ist daran zu denken, dass jetzt der ideale Zeitpunkt gekommen ist, die einzig wirksame ursächliche Behandlung zu beginnen: die sogenannte Hyposensibilisierung. Sie sorgt dafür, dass sich in der Regel die Allergie mit all ihren Symptomen bis zum Asthma bronchiale und zur Neurodermitis schon nach wenigen Monaten bessert und eine „Ausweitung“ der Allergien vermieden wird. Allergiker, die passend hyposensibiliert werden, haben nachweislich als Erwachsene die besseren Lungenfunktionswerte.

Die sicherste Form der Hyposensibilisierung ist nach wie vor die Verabreichung je einer kleinen Menge des Allergens unter die Haut, in der Regel einmal monatlich. Dadurch „ gewöhnt“ sich der Körper und die Allergie bessert sich, meist schon in der ersten Saison des entsprechenden Pollenfluges. Es gibt auch Hyposensibilisierungslösungen, die täglich einmal für etwa zehn Minuten unter die Zunge gehalten werden müssen. Die Erfahrungen hiermit sind bislang aus verschiedenen Gründen unbefriedigend.

In der „vor der Tür stehenden“ feucht-kalten Jahreszeit sind häufig Infekte zu erwarten. Für Menschen, die Gemeinschaftseinrichtungen besuchen wie Kindertagesstätte oder Schule, für Tätige in medizinischen Berufen oder in Berufen mit viel Kundenkontakt, zum Beispiel Arbeit im Supermarkt oder Kaufhaus, für allgemein Infektanfällige und für Menschen ab 60 Jahren ist die Impfung gegen Influenza unbedingt zu empfehlen.

Sie ist eine Nicht-Lebend-Impfung, die ihrerseits keine Grippe verursachen kann und sehr gut vor einer Infektion schützt, die leider jährlich immer wieder Todesopfer fordert.

Renate Harnacke ist Fachärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin in Mönchengladbach. Foto: Reichartz

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