Israels Premier im Wahlkampfmodus? Für Netanjahu ist Krieg in Gaza unvermeidlich

Jerusalem · Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu lässt nach den jüngsten Raketenangriffen aus dem Gazastreifen die Muskeln spielen. Er hält einen weiteren Krieg gegen Extremisten in dem Küstengebiet für unvermeidlich.

 Benjamin Netanjahu bei einer Pressekonferenz in Tel Aviv.

Benjamin Netanjahu bei einer Pressekonferenz in Tel Aviv.

Foto: dpa/Oded Balilty

„Wir werden wahrscheinlich keine Wahl haben, als einen großen Feldzug anzuordnen, einen Krieg gegen die Terrorkräfte in Gaza“, sagte Netanjahu am Donnerstag im Radiosender Kan Reschet Bet. Zugleich versicherte er, für ihn sei Krieg nur das letzte Mittel, es gehe ihm nicht um den Applaus.

Netanjahu steht kurz vor der Parlamentswahl in der Kritik, nicht hart genug auf Raketenangriffe aus Gaza zu reagieren, vor denen Israelis im Süden des Landes immer wieder in Schutzräume flüchten müssen. Netanjahu selbst musste sich am Dienstag während einer Wahlkampfkundgebung in Sicherheit bringen, als Raketen auf die Gegend abgefeuert wurden.

Zuvor hatte er mit dem Versprechen für Aufsehen gesorgt, im Falle eines Wahlsieges das Jordantal zu annektieren, das die Palästinenser für ihren künftigen Staat beanspruchen. UN-Sprecher Stéphane Dujarric sagte, ein solcher Schritt wäre eine ernste Verletzung internationalen Rechts und könne zerstörerisch auf Friedensmöglichkeiten mit den Palästinensern wirken. Auch Saudi-Arabien kritisierte den Plan.

(felt/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort