Wegen Indiskretionen von Trump CIA soll Top-Spion aus Umfeld Putins aus Angst vor Enttarnung abgezogen haben

Washington · Die USA sollen einen Top-Agenten vor gut zwei Jahren aus dem Umfeld von Wladimir Putin abgezogen haben. Eine Ursache dafür könnte auch sein, dass US-Präsident Donald Trump zu indiskret mit Sicherheitsinformationen umgegangen ist.

 US-Präsident Donald Trump.

US-Präsident Donald Trump.

Foto: AP/Michael Conroy

Der US-Geheimdienst CIA hat einem Medienbericht zufolge 2017 einen Top-Spion im Umfeld des russischen Präsidenten Wladimir Putin aus Sorge vor Enttarnung abgezogen. Der Sender CNN berichtete am Dienstag unter Berufung auf mehrere Regierungsmitarbeiter, es habe unter anderem die Sorge gegeben, dass der Geheimagent durch mögliche Indiskretionen von US-Präsident Donald Trump auffliegen könnte. Der russische Regierungssprecher Dmitry Peskow erklärte indes, der Mann sei 2016/17 entlassen worden. Bei ihm handele es sich um Oleg Smolenkow, der in der präsidialen Verwaltung gearbeitet habe. Peskow ließ offen, ob Peskow Agent war, und erklärte lediglich, der US-Medienbericht lese sich wie "Schundliteratur".

Dem CNN-Bericht zufolge wurde der Spion wurde von den US-Geheimdiensten als höchstrangige Quelle in der russischen Regierung eingestuft. Demnach soll er Zugang zu Putin gehabt und Fotos von Dokumenten auf dem Schreibtisch des Präsidenten übermittelt haben. Die Entscheidung, den Mann in die USA zu holen, sei kurz nach einem Treffen von Trump mit dem russischen Außenminister Sergej Lawrow im Mai 2017 gefallen. Trump habe damals mit Lawrow geheime Unterlagen aus Israel über den IS besprochen. Daraus sei die Sorge entstanden, Trump könne auch andere, als geheim eingestufte Unterlagen erörtert haben, was den Top-Spion in Gefahr bringen könnte.

Die US-Regierungssprecherin wies die Darstellung zurück. "Der CNN-Bericht ist nicht nur inkorrekt, er hat das Potenzial, Menschen zu gefährden", sagte sie dem Sender. Laut dem Bericht wuchsen die Sorgen über die Enttarnung des Spions auch nach einem Treffen Trumps mit Putin während des Hamburger G20-Gipfels im Juli 2017. Nach dem als privat eingestuften Treffen konfiszierte Trump die Aufzeichnungen des Dolmetschers - ein bei dieser Art Treffen ungewöhnlicher Schritt.

(Reuters)
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