Handball-Supercup in Düsseldorf Kiels neuer Trainer Jicha vor Feuertaufe gegen SG Flensburg-Handewitt

Düsseldorf · Nach vier Jahren "ohne" steht der Gewinn der Meisterschaft beim THW Kiel über allem. Der Supercup am Mittwoch gegen Meister SG Flensburg-Handewitt gilt für Neu-Trainer Filip Jicha als Feuertaufe.

 Filip Jicha (l), Trainer des THW-Kiel, und sein Assistent Christian Sprenger sprechen beim Trainingsauftakt ihrer Mannschaft.

Filip Jicha (l), Trainer des THW-Kiel, und sein Assistent Christian Sprenger sprechen beim Trainingsauftakt ihrer Mannschaft.

Foto: dpa/Axel Heimken

Filip Jicha hat das Jagdfieber gepackt. Saisonstart, Derby - und dann geht es bei seiner Feuertaufe als Nachfolger des legendären Alfred Gislason auch noch um den ersten Titel. "Wir nehmen die Begegnung richtig ernst", sagte der neue Trainer des THW Kiel vor dem Supercup-Duell gegen den Erzrivalen SG Flensburg-Handewitt am Mittwoch (19.30 Uhr/Sky Sport News HD) in Düsseldorf: "Wir wollen das Maximale geben, um den Titel mit nach Kiel zu nehmen."

Die traditionelle Ouvertüre der Handball-Saison zwischen Meister und Pokalsieger steht in diesem Jahr ganz im Zeichen einer neuen Ära beim deutschen Rekordchampion aus Kiel: Nach elf Jahren unter Gislason und zuletzt vier Spielzeiten ohne Meistertitel soll Ex-Profi Jicha die Zebras wieder zurück auf den Handball-Thron führen. Einen besseren Auftakt als das 100. Landesderby gegen Flensburg, den Liga-Champion der letzten beiden Jahre, könnte es wohl kaum geben.

Der Name Jicha klingt in Kiel noch immer wie ein Versprechen. Als Spieler führte er den THW zu sieben Meistertiteln, holte fünf Mal den DHB-Pokal und gewann zwei Mal die Champions League. Als verantwortlicher Coach ist Jicha aber ein Neuling. Ein Jahr assistierte der tschechische Welthandballer von 2010 unter Gislason, nun steht er selbst in der Pflicht.

"Er tritt in große Fußstapfen", sagte HBL-Präsident Uwe Schwenker: "Dass er Ahnung von Handball hat, wird keiner bestreiten. Aber als Trainer ist er natürlich noch ein Novize." Dennoch rechnet der Liga-Boss fest mit dem Abomeister vergangener Tage. "Wenn sie von Verletzungen frei sind, dann wird der THW sicherlich ein ganz entscheidendes Wörtchen um die Meisterschaft mitsprechen", sagte Schwenker.

Die Gier nach der Schale ist in Kiel jedenfalls "enorm groß. Wir warten schon seit ein paar Jahren drauf. Und jeder, der das schon mal miterleben durfte, weiß, wie schön das ist", sagte THW-Kapitän Patrick Wiencek. Im Supercup gegen Flensburg könne sein Team "eine Marke" setzen: "Wir freuen uns alle auf das Spiel."

Ganz besonders Jicha, dessen Arbeit bei den Spielern gut ankommt. "Bisher macht er einen überragenden Job", sagt Wiencek, der drei Jahre mit Jicha, dem damals besten Handballer der Welt, zusammen spielte. Jicha sei "ein moderner Trainer", man könne "eine Menge von ihm lernen", vor allem die jungen Spieler.

Wie es geht, in der Liga durchzustarten, bewies ausgerechnet Jichas erster Widersacher am Mittwoch, Flensburgs Maik Machulla. Als Trainer-Neuling folgte er bei den Nordlichtern 2017 auf Erfolgscoach Ljubomir Vranjes - und holte auf Anhieb zwei Meisterschaften.

Doch Machulla steht in diesem Jahr vor einer extrem kniffligen Aufgabe. Nach dem Karriereende von Kapitän und Abwehrchef Tobias Karlsson und dem Abgang von Weltmeister Rasmus Lauge tritt Flensburg als Außenseiter an.

(ako/sid)
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