Düsseldorf-Benrath Ein Unverpacktladen für den Süden

An der Benrodestraße eröffnen Amra und Georg Kotlin nächste Woche Samstag das Purabio.

 Eine Reise nach Costa Rica brachte Amra Kotlin und ihren Ehemann Georg auf die Idee, ihren Laden Purabio zu nennen. Künftig kann der Kunde in dem Geschäft rund 80 Produkte in eigene Behältnisse abfüllen.

Eine Reise nach Costa Rica brachte Amra Kotlin und ihren Ehemann Georg auf die Idee, ihren Laden Purabio zu nennen. Künftig kann der Kunde in dem Geschäft rund 80 Produkte in eigene Behältnisse abfüllen.

Foto: Günter von Ameln (vam)

Vor Amra Kotlin und ihrem Mann Georg liegen noch ein paar schweißtreibende Tage. Denn am Samstag, 3. August, eröffnet das Paar an der Benrodestraße in den früheren Räumen von Annes Bioladen ihr Geschäft, das den Namen Purabio trägt. Es gibt Momente, da bezweifelt die 50-Jährige, dass alles pünktlich fertig wird. Doch eigentlich ist bis auf die Ware alles schon an seinem Platz und die kommt sowieso erst kurz vor Toresschluss in die Regale. Für das Design des Ladens ist der 48-Jährige verantwortlich. Die Regale sind handelsübliche, aber benutzte und unbehandelte Holz-Paletten. Die Farbgebung erinnert mit dem Braun und Grün an den Wänden an einen Urwald.

Mit dem Purabio öffnet in Düsseldorf der vierte Unverpackt-Laden und schließt damit die Lücke im Süden der Stadt. Neben rund 80 Bio-Produkten, von Linsen über Nudeln bis zu verschiedenen Mehlen, die sich die Kunden in der gewünschten Menge in mitgebrachte Behältnisse füllen können, gibt es frisches Obst und Gemüse, Käse, Kaffee, Seifen und Shampoos sowie Schokoladen –  aber keine handelsübliche, sondern eine ganz besondere Bio-Schokolade aus Costa Rica mit 70 Prozent Kakaoanteil.

Und genau diese Leckerei war die Initialzündung für die Eröffnung des Ladens. „Mein Mann war Anfang des Jahres geschäftlich in Costa Rica und hat von dort diese unglaublich leckere Schokolade und die Idee mitgebracht, sie online in Deutschland zu vermarkten“, berichtet Amra Kotlin. Im Februar flog das Paar zusammen hin und ließ sich von Plantagenbetreiber Edwin die Kakaofarm zeigen. Daher kam auch der Impuls zum Geschäftsnamen. „Ständig heißt es dort Pura Vida, also pures Leben. Dort begrüßt man sogar Freunde mit diesem Ausspruch“ , erzählt Georg Kotlin. Da lag der Gedanke nahe, das eigene Label Purabio zu nennen. Als die gelernte Hotelfachkraft Amra Kotlin dann auf das zu vermietende Ladenlokal an der Benrodestraße stieß, wurde aus dem Online-Shop ein realer.

Da sich die Familie mit ihren beiden Kindern (20 und 15) schon seit Jahren Gedanken über die Umwelt macht, lag die Idee nahe, einen Unverpacktladen mit Bioprodukten aufzumachen. Die 50-Jährige nahm Kontakt auf zu den Betreibern der drei anderen Anbietern in der Landeshauptstadt. Konkurrenz sei sie für diese nicht, sagt sie. Sie denkt eher an Kunden aus dem Stadt-Süden, wo die Familie selber lebt, sowie aus Hilden, Langenfeld und Monheim. Inzwischen hat sie für alle Produkte, die sie verkaufen will, passende Lieferanten gefunden. Das Brot kommt von der Hercules Vollkorn- und Mühlenbäckerei aus der Düsseldorfer Innenstadt. Auch dieses Unternehmen haben sich Amra Kotlin und ihr Mann vorher angesehen: „Die Bäckerei bekommt ihr Korn aus Mettmann; das fanden wir toll.“ Denn auch den regionalen Aspekt finden beide wichtig.

Aber bei Purabio kann man nicht nur einkaufen. Für die eine Seite des Geschäftes ist ein großer Tresen angefertigt worden. An der Wand kleben braune Metrofliesen. Die Espressomaschine brüht aus Bohnen aus Costa Rica das schwarze, heiße Getränk, das sich in Cappuccino, Latte Macchiato oder einen Milchkaffee verwandeln kann. Dazu gibt es selbstgebackenen Kuchen oder Bananenbrot sowie frisch belegte Käse-Sandwiches, die man in der Café-Ecke direkt verspeisen kann.

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