Fotoausstellung von Till Brönner Till und wie er den Pott sah

Viersen/ Duisburg · Till Brönner gehört zu den bekannten Jazzmusikern Deutschlands. Seit zehn Jahren arbeitet der in Viersen geborene Künstler auch als Fotograf. Seine Ruhrgebietsansichten sind ab 3. Juli in der Küppersmühle in Duisburg zu sehen.

Im Herbst vergangenen Jahres spielte Deutschlands bekanntester Trompeter auf dem Jazzfestival in Viersen. Zehn Monate später ist der gebürtige Viersener zumindest wieder in der Gegend. Am Dienstag, 2. Juli, eröffnet Till Brönner seine Fotoausstellung „Melting Pott“ im MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg.

Ein Jahr lang begab sich Brönner auf Motivsuche im Ruhrgebiet. Er ist fündig geworden. Der 48-Jährige fotografierte Prominente wie Mario Götze und Atze Schröder, Malocher im Stahlwerk, Fußballfans auf der BVB-Südtribüne in Dortmund, einen Trommler beim FC Schalke 04, aber auch typische und überraschende Orte in Deutschlands größtem Ballungsraum. „Das Ruhrgebiet hat in seiner Geschichte unterschiedlichste Rollen gespielt. Es war Waffenschmiede zweier Weltkriege, Motor des Aufschwungs, dann Sanierungsfall – mich interessiert, was das aus den Menschen macht“, sagt Brönner.

Seit Jahren lebt und arbeitet der Musiker in Los Angeles und Berlin. Doch Menschen aus dem Ruhrgebiet fielen ihm auf, wenn er ihnen bei der Arbeit oder auf Reisen begegnete. „Mein Eindruck war, dass die Menschen dort mehr auf dem Boden geblieben sind. Die Haltung war zunächst abwartend, aber trotzdem offen, ohne Vorurteile“, sagte Brönner im Interview mit Spiegel-Online. Bei seinen Recherchen fand er auch graue Häuserfassaden, aber auch Menschen, die eine Bindung an ihre Heimat haben und positiv im Leben stehen.

Brönner erhielt als Musiker mehrere Echo-Preise, war 2009 für den Grammy nominiert. Er lehrt an der Musikhochschule in Dresden. Seit zehn Jahren ist er auch als Fotograf erfolgreich. 2015 brachte er den Bildband „Faces of Talent“ heraus.

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