Großauftrag für Siemens Russen ordern 13 Hochgeschwindigkeitszüge

Krefeld · Das Krefelder Erfolgsmodell Velaro Russ überzeugt erneut: Die Russischen Eisenbahnen bestellen bereits zum dritten Mal neue Züge. Der Großauftrag beinhaltet auch die zukünftige Wartung und hat einen Wert von 1,1 Milliarden Euro.

 In den Produktionshallen an der Duisburger Straße befindet sich unter anderem die Fertigung der Züge des Typs Velaro.

In den Produktionshallen an der Duisburger Straße befindet sich unter anderem die Fertigung der Züge des Typs Velaro.

Foto: Siemens

Für die mehr als 2000 Beschäftigen im Siemens-Zugwerk in Uerdingen an der Duisburger Straße ist es einmal mehr eine Bestätigung ihres Könnens. Die Russischen Eisenbahnen (RZD) bestellten erneut 13 moderne Hochgeschwindigkeitszüge vom Typ Velaro Russ. Das teilte die Siemens Mobility GmbH am Freitagabend mit. Der Auftragswert für die 130 Wagen und deren Wartung beträgt 1,1 Milliarden Euro. Es sei bereits der dritte Großauftrag aus Russland, erklärte das Unternehmen gestern. Schon in den Jahren 2006 und 2011 orderten die RZD jeweils acht neue Züge, die in den extremen Witterungsbedingungen seit Jahren zuverlässig ihren Dienst tun. Das Auftragsvolumen damals lag bei jeweils rund 600 Millionen Euro. Gebaut wurden die Züge in Krefeld, auf Herz und Nieren geprüft wurden sie in Wildenrath auf der eigenen Siemens-Teststrecke.

Der neue Vertrag beinhalte auch die Instandhaltung der Züge für eine Dauer von 30 Jahren. Der Kontrakt wurde am Rande des Sankt Petersburg International Economic Forum (SPIEF) von Oleg Belozerov, Generaldirektor und Vorstandsvorsitzender der RZD, Dmitry Pumpyansky, Vorstandsvorsitzender der Sinara Group, Joe Kaeser, dem Vorstandsvorsitzenden der Siemens AG und Sabrina Soussan, Chefin der Siemens Mobility GmbH, unterzeichnet. „Mit der Unterzeichnung dieses Abkommens bringen wir die langjährige und sehr erfolgreiche Partnerschaft mit den Russischen Eisenbahnen auf eine neue Ebene. Bereits heute gehört die Strecke von Moskau nach Sankt Petersburg zu den effizientesten Hochgeschwindigkeitsnetzen der Welt. Das werden wir weiter gemeinsam ausbauen und damit einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung moderner Infrastruktur in Russland leisten und qualifizierte Arbeitsplätze im Lande schaffen“, sagte Joe Kaeser, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG.

„Dass die RZD beim Ausbau ihrer Hochgeschwindigkeitsflotte zum dritten Mal auf Siemens Mobility setzt, steht für die Leistungsfähigkeit unserer Velaro-Plattform, die nachhaltige Wertsteigerung über den gesamten Lebenszyklus sicherstellt, den Fahrgastkomfort verbessert und Verfügbarkeit optimiert. Der Velaro hat seine Zuverlässigkeit in Russland bereits seit 2009 mit über 50 Millionen Flottenkilometern bewiesen“, sagte Sabrina Soussan, CEO von Siemens Mobility.

 Im Siemens-Werk in Uerdingen entstehen seit Jahrzehnten unter anderem Hochgeschwindigkeitszüge für Russland und andere Länder.

Im Siemens-Werk in Uerdingen entstehen seit Jahrzehnten unter anderem Hochgeschwindigkeitszüge für Russland und andere Länder.

Foto: Lammertz, Thomas (lamm)

Die zehnteiligen Velaro-Züge werden zwischen Moskau und Sankt Peterburg verkehren und die steigende Nachfrage auf der 650 Kilometer langen Strecke bedienen, die das höchste Fahrgastaufkommen in Russland aufweist. Das in Russland „Sapsan“ – zu Deutsch „Wanderfalke“ – genannte Velaro-Modell ist speziell für das russische Breitspur-Format und extreme Temperaturen (von minus 40 bis plus 40 Grad) ausgerichtet. Die Sapsan-Züge sind mit dem nationalen Zugsicherungssystem ausgestattet und bieten Platz für rund 550 Fahrgäste. Die moderne Ausstattung, das hochwertige Design und ein abwechslungsreiches Entertainmentprogramm bieten besonderen Fahrgastkomfort. Die Instandhaltung der Züge erfolgt im Siemens-Mobility-Depot in Sankt Petersburg.

Der Auftrag der Russischen Eisenbahnen erging an Siemens Mobility und Ural Locomotives, einem Joint Venture der Sinara Group sowie der Siemens AG.

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