Rückkehr nach Rauswurf Georgiens Ex-Präsident Saakaschwili wieder in der Ukraine

Kiew · Der neue ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat dem umstrittenen georgischen Ex-Präsidenten Michail Saakaschwili seine ukrainische Staatsbürgerschaft zurückgegeben. Saakaschwili ist am Mittwoch in die Ukraine zurückgekehrt.

Georgiens Ex-Präsident Michail Saakaschwili zurück in der Ukraine
Foto: dpa/Efrem Lukatsky

Gut ein Jahr nach seinem Rauswurf aus der Ukraine ist der frühere georgische Präsident Michail Saakaschwili in die Ex-Sowjetrepublik zurückgekehrt. Er wolle mit den Ukrainern dafür kämpfen, dass das Land eine echte Supermacht auf dem europäischen Kontinent werde – nicht Deutschland, Frankreich oder Polen, sagte der 51-Jährige in einem Video. Er kam am Mittwoch auf dem Flughafen in Kiew an. Hunderte Menschen begrüßten ihn.

Viele riefen „Mischa, Mischa“. Saakaschwili dankte dem neuen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj dafür, dass er die unter dem Vorgänger Petro Poroschenko eingebüßte ukrainische Staatsbürgerschaft nun wieder bekommen habe.

Der prowestliche Selenskyj ist seit gut einer Woche im Amt. Er hatte in einem seiner ersten Dekrete Saakaschwili die ukrainische Staatsbürgerschaft zurückgegeben. Saakaschwili lobte den früheren Komiker als „historische Chance“ für die Ukraine.

Der international umstrittene Politiker hatte 2008 Georgien im Krieg gegen Russland geführt. Nach seiner Abwahl 2013 verließ er die Kaukasus-Republik. In seiner Heimat wird er per Haftbefehl gesucht.

Unter Selenskyjs Vorgänger Poroschenko bekam Saakaschwili 2015 den ukrainischen Pass, und er war zeitweilig Gouverneur von Odessa. Nach seinem Rücktritt ging er in die Opposition. 2017 entzog Poroschenko ihm die Staatsbürgerschaft, als Saakaschwili im Ausland war. Er kehrte jedoch mit einem spektakulären Grenzdurchbruch zurück. Im Februar 2018 schoben ihn die Behörden gewaltsam nach Polen ab.

(lhen/dpa)
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