Nachfolge von Grindel Vogts plädiert für Rauball als DFB-Präsident

Mönchengladbach · Für den früheren Bundestrainer Berti Vogts ist Reinhard Rauball der geeignete Nachfolger von Reinhard Grindel - für „zwei bis drei Jahre, um Ruhe in den Verband zu bringen“. Die Nachwuchsarbeit des DFB sieht der 72-Jährige kritisch, ist aber von Jung-Trainern wie Florian Kohfeldt beeindruckt.

 Berti Vogts.

Berti Vogts.

Foto: Ilgner Detlef (ilg)

Der frühere Bundestrainer Berti Vogts plädiert dafür, Reinhard Rauball zum DFB-Präsidenten und damit zum Nachfolger des zurückgetretenen Reinhard Grindel zu machen. Derzeit übt Rauball das Amt zusammen mit Rainer Koch interimsweise aus. „Rauball kennt die Strukturen und wäre die optimale Verbindung zwischen Liga und DFB“, sagte Vogts im Gespräch mit unserer Redaktion.

Rauball ist Präsident von Borussia Dortmund und seit August 2007 zudem Präsident der Deutschen Fußball Liga (DFL). Das Amt bei der Liga will er 2019 jedoch niederlegen, das hat Rauball angekündigt. Zuletzt hatte der 72-Jährige gesagt, dass der DFB über einen hauptamtlichen DFB-Präsident nachdenke und auch eine Frau im Amt vorstellbar sei. Für Vogts könnte Rauball für „die nächsten zwei bis drei Jahre“ die Präsidentschaft übernehmen, „um mit seiner Erfahrung Ruhe in den Verband zu bringen und in dieser Zeit einen neuen Präsidenten aufzubauen“.

Vogts selbst ist Mitglied des DFB-Beirates, als solches setzt er sich kritisch mit dem Zustand des Verbandes auseinander. Was die Nachwuchsförderung angeht, sieht er den größten Sportverband des Landes „nicht auf dem neusten Stand“. Vogts hatte schon früher vorgeschlagen, dass zum Beispiel ein Auslandspraktikum zwingend sein müsse in der Trainingsausbildung, „damit es neue Einflüsse und Reize gibt“.

Zudem plädiert er für mehr Experten in den Trainingsstäben. „Es ist wichtig, dass jeder Trainer Fachleute in seinem Stab hat, um spezifischer mit den Spielern arbeiten zu können. Ich hatte damals als Trainer in Leverkusen einen Torwart-Trainer, einen Stürmer-Trainer, einen Defensiv-Coach und einen Fitness-Trainer. Dafür wurde ich verlacht. Heute ist das der moderne Weg, den die Trainer gehen und gehen müssen“, sagte Vogts.

Von den sogenannten „Laptop-Trainern“ hält Vogts nicht viel, „Laptops schießen keine Tore“, stellt er klar. Dennoch sieht er einige hoffnungsvolle Trainer-Talente in Deutschland. Insbesondere Werder Bremens Trainer Florian Kohfeldt hat Vogts zuletzt beeindruckt. „Er ist mit der Elfmetersituation im Pokal-Halbfinale sehr souverän umgegangen, trotz aller Hektik. Und seine Mannschaft zeigt, dass er mit Mut und guten Ideen seinen Job macht, Respekt“, sagte Vogts.

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