Debatte bei „Markus Lanz“ eskaliert David Hasselhoff redet sich gegen Christian Lindner in Rage

Mainz · Zuschauer von „Markus Lanz“ haben am Donnerstag wahrscheinlich mit einem Schlagabtausch zwischen FDP-Chef Christian Lindner und Klimaaktivistin Luisa Neubauer gerechnet. Doch dann mischte sich plötzlich auch Stargast David Hasselhoff ein - mit deutlichen Worten.

 David Hasselhoff (r.) streitet sich in der Talkrunde von Markus Lanz (l.). Klimaschutz-Aktivistin Luisa Neubauer sitzt verblüfft dazwischen.

David Hasselhoff (r.) streitet sich in der Talkrunde von Markus Lanz (l.). Klimaschutz-Aktivistin Luisa Neubauer sitzt verblüfft dazwischen.

Foto: Screenshot: ZDF (Mediathek)

Es ist noch nicht lange her, dass FDP-Chef Christian Lindner belehrend twitterte, Klimaschutz sei „eine Sache für Profis“. In der ZDF-Show „Markus Lanz“ traf er am Donnerstagabend auf die Studentin Luisa Neubauer (22), eine der Hauptorganisatorinnen der „Fridays for Future“-Proteste. Die beiden diskutierten über das Schuleschwänzen für den Klimaprotest und die Versäumnisse beim Umweltschutz.

In die Diskussion schaltete sich der bis dato schweigsame David Hasselhoff ein - und holte gegen den FDP-Politiker aus. „Die Politiker stören“, sagte der US-Amerikaner, der eigentlich Gast in der Sendung war, um für seine „Freedom“-Tour im Herbst diesen Jahres zu werben. „Ich höre immer nur Worte. Sie stören die Experten. Sie stören überall. Sie können immer nur reden. Das ist überall dasselbe – auch in den USA.“

„Ich höre immer nur Wörter“, sagte er, und zog erneut die Parallele zu den Staaten. „Da stehen die Schüler auf und sagen was, protestieren gegen Waffen und es passiert nichts. Was tun die Leute nämlich? Sie bringen sich um. Aber die Politiker machen nichts.“ In Deutschland scheine das ähnlich zu sein.

Lindner versuchte mehrfach Haselhoff zu unterbrechen. Der ließ das nicht zu: „Ich werde in Interviews auch zu Politik befragt. Was soll ich sagen, ich bin Entertainer, aber die Politiker stören. Genau wie Twitter. Sie schreiben, was sie wollen, nur um Reaktionen zu provozieren. Trump macht das nicht anders – und das ist unser Präsident? Come on, also bitte, werd’ erwachsen!“

„Was Herr Hasselhoff nicht weiß“, erwiderte Lindner, „ich bin nicht der deutsche Regierungschef.“ Er kritisierte die klimapolitische „Verbotsdebatte“: „Drei Flüge pro Mensch und Jahr. David Hasselhoff wäre nicht hier mit dieser Politik.“ Im weiteren Verlauf holte Lindner zum Gegenschlag aus: „Ich sehe einen anderen wichtigen Punkt. Herr Hasselhoff, Sie sind ein globaler Prominenter. Haben die nicht eine Vorbildfunktion?“ Klimaschutz könne nicht einfordern, wer in einem international verkehrenden Flugzeug in der Business-Klasse fliegt.

Hasselhoff verdrehte die Augen. „Das ist jetzt meine Schuld?!“, fragte er und redete sich in Rage. „Wir sind alle verantwortlich.“ Vom Klimaprotest kam er zur Berliner Mauer. „Die wurde auch nur runtergerissen, weil die Menschen auf die Straße gegangen sind und gesagt haben, so geht es nicht weiter.“

Ein passender Aufhänger, um noch einmal seinen Auftritt mit „Looking for Freedom“ in der Berliner Silvesternacht 1989/90 zu resümieren. "Tut mir leid, wenn ich ein bisschen aus der Haut gefahren bin“, sagte Hasselhoff. „Der Song ist 30 Jahre alt und die Leute singen ihn immer noch. Weil sie immer noch frei sein wollen.“

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