„Eine-Million-Marsch“ Tausende Demonstranten nähern sich der Gaza-Grenze

Gaza-Stadt · Zahlreiche Palästinenser haben sich für einen Marsch zum Jahrestag des Beginns wöchentlicher Proteste im Gazastreifen in die Nähe der Grenze zu Israel begeben. Israelis setzten bereits Tränengas ein.

Zu Beginn der erwarteten Massenproteste an der Gaza-Grenze haben sich am Samstagvormittag Tausende Palästinenser im Grenzgebiet zu Israel versammelt. Das Nationalkomitee des „Marsches der Rückkehr“ hat zu einem „Eine-Million-Marsch“ aufgerufen, um an den Jahrestag des Beginns der Proteste am Grenzzaun zu erinnern. Wegen eines Generalstreiks blieben Geschäfte im Gazastreifen geschlossen.

Palästinenser gedenken am 30. März, dem „Tag des Bodens“, zudem stets massiver Landenteignungen und sechs israelischer Araber, die am 30. März 1976 in dem Ort Sachnin von der israelischen Polizei getötet worden waren. Sie hatten gegen die Beschlagnahmung arabischen Bodens protestiert.

Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas und die Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad warnten, dass „jegliche Aggression gegen den 'Eine-Million-Marsch' am 'Tag des Bodens' mit Widerstand beantwortet“ werde. Die israelische Armee hat zusätzliche Einheiten in den Süden des Landes verlegt.

Die Palästinenser fordern bei den Protesten unter anderem eine Aufhebung der Blockade, die Israel und Ägypten über den Gazastreifen verhängt haben. Außerdem pochen sie auf ein Recht auf Rückkehr in Gebiete, die heute zu Israel gehören. Israel und Ägypten begründen die Blockade mit Sicherheitsinteressen. Die USA, Israel und die EU haben die Hamas als Terrororganisation eingestuft.

Bei den Protesten wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Gaza bislang 267 Palästinenser getötet und Tausende verletzt. Ein israelischer Soldat wurde erschossen.

(csi/dpa)
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