Tiegenhöfer Straße Kulturkirche zeigt abstrakte Malerei

Wülfrath · Pfarrer nimmt bei Eröffnung in seiner Predigt Bezug auf die Ausstellung.

 Die Künstlerin Mona Sust freut sich, in der Kulturkirche ihre Werke ausstellen zu können.

Die Künstlerin Mona Sust freut sich, in der Kulturkirche ihre Werke ausstellen zu können.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Seit zehn Jahren malt Mona Sust, besucht Workshops und lässt sich bei verschiedenen Künstlern in unterschiedlichen Techniken ausbilden, denn sie braucht diesen Ausgleich, der ihr innere Balance geben soll, zu dem pflegerischen Einsatz bei ihrem kranken Vater.

Die Künstlerin aus Velbert lässt sich von der Natur oder ihrer Umgebung inspirieren und ihre zum Teil farbenfrohen Bilder, die sie in der Kulturkirche Wülfrath zeigt, beeindruckten durch ihre Vielfalt.

Am vergangenen Sonntag wurde ihre Ausstellung in der Kulturkirche eröffnet. Das Besondere daran: Sie war in einen Gottesdienst eingebunden, dem Pfarrer Thomas Rehrmann in warmherzigen Worten und Beispielen Ausdruck verlieh. Er las aus dem Matthäus Evangelium das Gleichnis vor, in dem Jesus einen Blinden wieder sehend macht und verglich dieses mit dem Betrachten der Bilder: auch hier erschließt sich erst mit der Zeit das Wesentliche - wie der Blinde zunächst noch alles verschwommen sieht und erst nach und nach klare Konturen erkennen kann, so tun sich dem Betrachter erst bei intensivem Ansehen Einzelheiten und Inspirationsquellen auf. Ein Besuch in Dessau und die Auseinandersetzung mit den Werken des Bauhauses fand Eingang in ein Gemälde, das die klaren Formen dieser Kunstrichtung widerspiegelte.

Oder der Blick durch ein Kirchenfenster ins schemenhafte Draußen, bestens nachvollziehbar, wenn man in der Kulturkirche durch das bunte Fenster blickte.

Hauptsächlich hat sich Mona Sust der abstrakten Malerei verschrieben, dennoch zeigt ihre Ausstellung ebenso Gegenständliches, jedoch nichts Naturgetreues: der Blick auf ein Bergdorf in der Toskana lässt wohliges Erinnern aufkommen, wie auch die Szene an einem norddeutschen Bodden.

Immer wieder erleben Besucher von Kunstausstellungen die Faszination, die die Seerosen von Claude Monet ausüben und auch Mona Sust ist dieser ungewollt erlegen. Wenn auch abstrakt, aber Farben und deren Anordnung machen diese Kapriole des Unbewussten nachvollziehbar.

Sogar in seiner Predigt nahm Pfarrer Rehrmann Bezug auf die Ausstellung und ebenso die Auswahl der Lieder deutete auf eine einfühlsame Vorbereitung: „Erleuchte uns...“, öffne die Augen, sei nicht blind und abgestumpft gegen das Schöne der Welt.

Ganz zappelig vor Begeisterung war nach dem Gottesdienst die kleine Mira, die an der Hand ihrer Oma den Mut fand, Mona Sust zu fragen, ob sie ihr denn beim Malen einmal zuschauen dürfe. Die herzliche Einladung der Velberter Künstlerin bewirkte bei dem Mädchen riesige Freude.

Interessierte der Kunst von Mona Sust haben noch bis Ostern die Gelegenheit, die Ausstellung in der Kulturkirche, Tiegenhöfer Straße 14, zu besuchen.

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