Mönchengladbach Amateurfilme auf höchstem Niveau

Mönchengladbach · Vier preisgekrönte Filme wurden beim Festival „2018: Die Besten“ in der Musikschule gezeigt.

 Der Gitarrist und Lehrer der Musikschule, Denis Schmitz, eröffnete das Filmfestival im Carl-Orff-Saal musikalisch.

Der Gitarrist und Lehrer der Musikschule, Denis Schmitz, eröffnete das Filmfestival im Carl-Orff-Saal musikalisch.

Foto: Sascha Rixkens

Die Veranstalter vom Filmclub Objektiv mussten im Carl-Orff-Saal der Musikschule zwei weitere Stuhlreihen aufstellen, so viele waren zum 9. Nationalen Einladungsfestival gekommen, um unter dem Titel „2018: Die Besten“ Goldmedaillenfilme deutscher Spitzenautoren zu sehen. Wer aber glaubte, den prämierten Filmemachern mit dem Etikett „professionell“ ein Kompliment machen zu können, gab der Ehrenvorsitzende des Filmclubs und Moderator des Festivals, Gerhard Comelli, bereits zu Beginn einen Hinweis: „Amateur kommt vom lateinischen ,Amator‘, was ,Liebhaber‘ bedeutet“, erklärte er und weiter: „Amateurfilmer machen ihre Filme aus Liebe zum Film und nicht, um damit Geld zu verdienen.“ Die Filme, die das Publikum nach der musikalischen Eröffnung durch den Gitarristen und Lehrer der Musikschule, Denis Schmitz, erwarteten, waren zwischen zwölf und 20 Minuten lang und deckten die Genres Reisedokumentation, Familiengeschichte, Unterwasserfilm und Animationsfilm ab.

Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners war Schirmherr des Festivals und zum fünften Mal Filmpate. In dieser Funktion überreichte er Anton Wallner aus Ihrlerstein ein graviertes Windlicht, wie es alle Filmautoren als Anerkennung erhielten, deren Werke beim Festival gezeigt wurden. Anton Wallner, dessen Beruf Kriminalpolizist ist, reiste zu Reportagezwecken durch Myanmar, wo er während der Filmarbeiten auf einem umgebauten Fischerboot lebte. Ihm gelangen grandiose Landschaftsaufnahmen und packende Momentaufnahmen von Menschen, die er anschaulich mit eingesprochenen Informationen aufbereitete.

Frank Füser, Fachbereichsleiter für Weiterbildung und Musik der Stadt, war Filmpate für die Familienchronik „Meine drei Brüder“ von Gertrud Quartier und dem pensionierten Lehrer Robert Becker vom Filmclub Offenbach. Sie griffen die Besteigung des Matterhorns durch die drei Brüder der heute 80-jährigen Gertrud Quartier auf. Die drei starben 1953 bei einem Kletterunfall in den Alpen. Mit alten Dokumenten und einem Besuch vor Ort setzen Becker und Quartier den Geschwistern so ein einfühlsames filmisches Denkmal.

„Jäger“ war der vielschichtige Titel des Unterwasserfilms vom Hamburger Ehepaar Simone und Frank Thernes. Es ging um Rotfeuerfische, die in einem neuen Ökosystem angesiedelt wurden, wo sie keine Fressfeinde hatten und Jagd auf die heimischen Fischarten machen. Aus diesem Grund werden sie nun vom Menschen gejagt – und zum Teil an Haie verfüttert, mit dem Ziel, diese auf den Geschmack von Feuerfischen zu bringen. Filmpate Tafil Pufja (Prokurist und Vorstandskoordinator der NEW AG) konnte das Windlicht jedoch nur an Markus Siebler (1. Vorstandsvorsitzender und Präsident des Bundesverbands deutscher Film-Autoren) übergeben, da das Filmemacher-Paar bereits wieder auf Reisen ist.

Im Animationsfilm „Alles ganz natürlich“ erweckte der Neu-Isenburger Diplom-Ingenieur Rüdiger Schnorr zwei Roboterarme in einer Fabrik zum Leben. Ein origineller, technisch anspruchsvoll umgesetzter Film, für den er vom Filmpaten Helmut Wilms (Mitglied des Vorstandes der Stadtsparkasse Mönchengladbach) das Windlicht als Anerkennung erhielt.

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