Ryder Cup Europa nach Tag eins in Front

Paris · Die Herausforderer aus Europa kämpfen sich beim Ryder Cup in Paris mit starken Teamleistungen zurück. Nach Tag eins liegen sie mit 5:3 gegen den Titelverteidiger USA in Front. US-Golfstar Tiger Woods erlebt im Le Golf National keine schönen Stunden auf dem Platz.

Ryder Cup 2018: Entfesselte Europäer kontern gegen Woods und Co.
34 Bilder

Entfesselte Europäer kontern gegen Woods und Co.

34 Bilder
Foto: REUTERS/REGIS DUVIGNAU

Für Europas Golfstars ist der zweite Teil des Eröffnungstages des 42. Ryder Cups perfekt verlaufen. Mit einer 5:3-Führung gehen die Herausforderer beim Kontinentalvergleich gegen die besten Golfer aus den USA in den zweiten Tag. Olympiasieger Justin Rose und Co. gewannen am Freitagnachmittag im Le Golf National in der Nähe von Paris alle vier Team-Duelle gegen Titelverteidiger USA und holten den 1:3-Rückstand aus den Morgen-Matches auf. Die Europäer gewannen erstmals seit 1989 alle vier Spiele einer Runde.

Die meisten Punkte für das europäische Team holten der Italiener Francesco Molinari und Tommy Fleetwood aus England. Das Duo gewann seine beiden Spiele. Dagegen blieb US-Superstar Tiger Woods an Tag eins ohne Erfolgserlebnis. Am Vormittag unterlag der 14-malige Major-Sieger an der Seite seines Spielpartners und Masters-Champions Patrick Reed gegen Molinari/Fleetwood. Am Nachmittag wurde Woods von US-Kapitän Jim Furyk nicht eingesetzt.

Um 8.10 Uhr hatte der Ryder Cup bei Sonnenschein und unter dem ohrenbetäubenden Jubel tausender Fans begonnen. Am ersten Abschlag herrschte eine Stimmung wie in einem Fußballstadion. „Olé, Olé, Olé“, brüllten die europäischen Fans. Die Anhänger der Amerikaner konterten mit lautstarken „USA, USA“-Rufen - ganz zur Freude von US-Basketball-Legende und Golf-Edelfan Michael Jordan, der nach Paris gereist war, um das US-Team zu unterstützen.

Auch Keith Pelley, Chef der European Tour und Boss der europäischen Ryder-Cup-Organisation, war mit dem Auftakt zufrieden. „Es ist herausragend, einfach fantastisch“, schwärmte der Kanadier, als er im Morgengrauen mit erhobenem Daumen die VIP-Tribüne betrat. Am Nachmittag kochte die Stimmung bei den europäischen Fans dann vollends über, als ihre Mannschaft gleich alle vier Matches gegen die US-Boys dominierte.

US-Golfstar Phil Mickelson stellte in Paris einen Rekord in der 91-jährigen Geschichte des Ryder Cups auf. Der 48-Jährige aus San Diego trat zum zwölften Mal für die USA im Kontinentalvergleich gegen die Europäer an. Der fünfmalige Major-Sieger übertrumpfte damit den Engländer Nick Faldo, der in seiner Karriere auf elf Ryder-Cup-Einsätze kam. Am Morgen hatte Mickelson noch pausiert. Am Nachmittag schickte Team-Kapitän Furyk den Routinier gemeinsam mit dem Ryder-Cup-Neuling Bryson DeChambeau auf den Platz. Doch das Duo kassierte gegen den Spanier Sergio Garcia und Alex Noren aus Schweden eine krachenden Niederlage.

Einen schmerzlichen Fehlschlag verursachte Brooks Koepka. Nach einem misslungenen Abschlag traf der US-Open- und PGA-Champion des Jahres eine Zuschauerin mit seinem Ball im Gesicht - die blutende Platzwunde wurde noch auf dem Platz behandelt.

Am Samstag stehen noch einmal acht Team-Duelle auf dem Programm, bevor am Finaltag die Entscheidung in den zwölf Einzel-Matches fällt. Die US-Auswahl will in Paris ihren Titel von vor zwei Jahren erfolgreich verteidigen. Allerdings hatten die Amerikaner zuletzt 1993 den Ryder Cup auf europäischem Boden gewinnen können.

(pabie/dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort