Leichtathletik-Star tritt ab Harting feiert seine Abschieds-Party beim ISTAF

Berlin · Noch einmal betritt Robert Harting beim ISTAF am Sonntag die große Bühne, dann ist Schluss. Der erfolgreichste deutsche Leichtathlet der letzten zehn Jahre tritt ab.

Robert Harting nimmt Abschied von der großen Leichtathletik-Bühne
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Robert Harting nimmt Abschied von der großen Leichtathletik-Bühne

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Foto: dpa/Walter Bieri

Ein letzter Wurf, ein letzter Schrei und wahrscheinlich auch ein letzter Jubel: Robert Harting betritt am Sonntag beim ISTAF in Berlin (14.40 Uhr) zum letzten Mal den Diskusring. Der streitbare Diskus-Riese beendet seine einzigartige Karriere und hinterlässt eine riesige Lücke.

"Das ISTAF ist seit Jahren mein Heimspiel, mein Zuhause", sagte Harting über die Wahl seiner Abschiedsparty. In einer so besonderen Situation sei er am liebsten mit Freunden und Familie zusammen, "deshalb der Abschied beim ISTAF", verriet der 33-Jährige.

Die Veranstalter nahmen den Ball für die Party mit dem Motto "Der letzte Schrei!" gerne auf. Freunde und Verwandte des Diskuswerfers werden am Sonntag in einem Doppeldecker-Bus ins Stadion gefahren und können den letzten Auftritt aus nächster Nähe verfolgen. Weitere Überraschungen sollen folgen.

Harting selbst fragte sich zum Abschied, was von seiner Karriere bleiben wird. Sicherlich die vielen großen Triumphe. 2012 Olympia-Gold in London, dreimal Weltmeister, zweimal Europameister. So erfolgreich war kein anderer deutscher Leichtathlet in der letzten Dekade.

Doch auch seine Aussagen zu sportpolitischen Themen haben den Hünen zu einem besonderen Athleten gemacht. "Ich bin stolz darauf, der IAAF die Stirn geboten zu haben", sagte Harting der BZ. Der gebürtige Cottbuser hatte die Wahl zum Welt-Leichtathleten abgelehnt, weil der Weltverband IAAF einen Dopingsünder nominiert hatte.

Am Sonntag will sich der Berliner in seinem Wohnzimmer noch einmal auf den Sport konzentrieren. Dabei trifft er auch auf Zehnkampf-Europameister Arthur Abele, der auf eigenem Wunsch im Diskuswerfen antritt. In Robert Hartings letztem Wettkampf dabei sein zu können, sei "der absolute Wahnsinn", sagte Abele.

Insgesamt sind 29 Medaillengewinner der letzten EM am Start. Auch alle deutschen Europameister wurden eingeladen. Damit auch Mateusz Przybylko (Leverkusen) und Christin Hussong (Zweibrücken) starten können, wurden extra ein Hochsprung-Wettbewerb und eine Speerwurf-Gala ins Programm genommen.

Gesa Felicitas Krause, frisch gebackene Europameisterin über 3000 m Hindernis, musste ihre Teilnahme wegen einer Bronchitis allerdings kurzfristig absagen. Die 26-Jährige kommt aber dennoch ins Olympiastadion. "Zwar kann ich die 3000 Meter Hindernis nicht laufen - aber vielleicht schaffe ich es ja, 3000 Autogramme zu schreiben", sagte Krause.

Im Mittelpunkt des Geschehens steht aber Robert Harting, für den das Berliner Olympiastadion ein ganz besonderer Ort ist. Hier gelang ihm mit dem Sieg bei der Heim-WM 2009 der erste große Titelgewinn. Vor gut drei Wochen bestritt er bei der EM in Berlin auch seine letzten internationalen Meisterschaften und wurde Sechster. "Das ist schon etwas Historisches", sagte Clemens Prokop, Ehrenvorsitzender des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV).

(ako/sid)
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