Neues Kita-Jahr U3-Betreuung: Stadt musste nachbessern

Duisburg · Zu Beginn des neuen Kita-Jahrs steht Duisburg gut dar. Sowohl im U3-Bereich als auch bei den Kindern über drei Jahren stehen genug Plätze zur Verfügung – die Stadt musste allerdings einige Plätze zusätzlich schaffen.

Am Donnerstag hat das neue Kindergartenjahr begonnen. Duisburg hat sich dahingehend in den vergangenen Jahren ambitionierte Ziele gesetzt. Nach einem Ratsbeschluss aus dem Jahr 2009 sollen für 32 Prozent aller Kinder im U3-Bereich und für 95 Prozent aller Kinder, die älter sind als drei Jahre, Plätze vorgehalten werden. Für das nun begonnene Kindergartenjahr scheint die Quote erreicht worden zu sein – allerdings sind dafür kleinere Nachbesserungen erforderlich gewesen.

Wie die Verwaltung auch Nachfrage unserer Redaktion erklärte, hat die Bedarfsermittlung im Frühjahr ergeben, dass für den U3-Bereich im Kita-Jahr 2018/19 genau 4267 Betreuungsplätze in Kindertagesstätten und in der Kindertagespflege zur Verfügung stehen. Bei 14.820 Kindern unter drei Jahren, die einen rechtlichen Anspruch auf einen Kitaplatz haben, müssten es eigentlich 4742 Plätze sein. Das heißt: Bei der Bedarfsermittlung fehlten im U3-Bereich stadtweit genau 475 Betreuungsplätze. Um diese Lücke zu schließen, musste die Stadt etwas nachbessern. Wie aus der Beschlussvorlage an den Rat vom 5. März dieses Jahres hervorgeht, kamen bis zum Beginn des Kita-Jahres 325 zusätzliche U3-Plätze im Rahmen des Landesprojekts für Flüchtlingskinder hinzu.

Weitere 150 Plätze sollen durch den Abschluss von Qualifizierungsmaßnahmen für zusätzliche Betreuer im Laufe des Jahres bereitgestellt werden. Damit wäre die Quote im U3-Bereich erfüllt. Auch was den Ü3-Bereich angeht, steht die Stadt gut dar. Bei einer angestrebten Betreuungsquote von 95 Prozent und stadtweit 13.858 Kindern in dieser Altersgruppe ergibt sich ein Bedarf von 13.165 Plätzen. Hinzu kommen bestehende Plätze, die noch von Sechsjährigen belegt werden, die noch nicht bereit für die Einschulung waren. Laut Stadt betrifft dies rund zehn Prozent der Kinder im Alter von sechs Jahren. Dadurch ergibt sich ein Betreuungsbedarf von insgesamt 13.620 Plätzen.

Zur Verfügung standen für das Jahr nach Auskunft der Kita-Träger ursprünglich 13.554 Plätze. Doch durch zusätzliche Platz-Angebote im Bereich heilpädagoscher Einrichtungen wie Waldorf-Kindergärten und Plätzen aus dem angesprochenen Landesprojekt für Flüchtlingskinder konnte auch diese Lücke geschlossen werden. Insgesamt stehen für das gerade begonnene Kindergartenjahr in Duisburg 14.138 Plätze zur Verfügung.

Was die Kosten für die Kleinkinderbetreuung angeht, bewegt sich Duisburg im Landesvergleich im oberen Drittel. Das geht aus einer Antwort auf eine Große Anfrage der SPD-Fraktion an die Landesregierung aus dem Juli dieses Jahres hervor. So zahlen Eltern in Duisburg bei einem Haushaltseinkommen von rund 43.000 Euro für ein Kind unter zwei Jahren und einer Betreuung von 45 Stunden pro Woche einen Elternbeitrag von 252 Euro pro Monat. Zum Vergleich: Am wenigsten zahlen Eltern in Wermelskirchen (70 Euro), am meisten die im Städtchen Lage, das zum Kreis Lippe gehört (334 Euro). Düsseldorfer Eltern müssen für einen U2-Platz 175 Euro monatlich berappen. Wer in anderen Ruhrgebietsstädten wie Oberhausen (251 Euro) oder Essen (240) lebt, zahlt fast genau so viel wie Eltern in Duisburg.

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