Wegen Steuerstrafe Spanischer Kulturminister Màxim Huerta tritt zurück

Madrid · Die spanische Regierung ist noch nicht mal eine Woche im Amt, da gibt es den ersten Rücktritt. Kulturminister Màxim Huerta gibt sein Amt ab - nach Berichten, dass er wegen Steuerbetrugs bestraft worden sei.

 Màxim Huerta bei seiner Erklärung zur Amtsaufgabe.

Màxim Huerta bei seiner Erklärung zur Amtsaufgabe.

Foto: dpa/Paul White

Huerta erklärte am Mittwoch, er gebe sein Amt auf, um die neue Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez vor Kritik zu schützen. „Ich habe diese Strafe zweimal bezahlt. Einmal beim Finanzamt... und jetzt noch einmal", sagte er bei einer Pressekonferenz in Madrid. Er beteuerte, dass er nichts falsch gemacht habe und dass sein Rücktritt seine eigene Entscheidung gewesen sei.

Das spanische Online-Magazin „El Confidencial" hatte zuvor enthüllt, Huerta habe zwischen 2006 und 2008 fast 220.000 Euro an Steuern hinterzogen. Dafür musste er demnach im vergangenen Jahr eine Geldbuße von 360.000 Euro zahlen.

In der vergangenen Woche hatte Huerta, der ebenfalls Sportminister war, bereits mit einer Äußerung für Aufsehen gesorgt. Nach seiner Nominierung war eine Mitteilung Huertas im Kurzbotschaftendienst Twitter vom April 2010 aufgetaucht, wonach er Sport hasse. „Ich mag es nicht, Sport zu treiben, aber ich liebe Sport", bemühte sich der preisgekrönte Autor daraufhin um Schadensbegrenzung.

Sánchez hatte Anfang Juni ein konstruktives Misstrauensvotum gegen den bisherigen Regierungschef Mariano Rajoy beantragt, der wegen eines Korruptionsskandals seiner konservativen Volkspartei in die Kritik geraten war. Sánchez gewann die Abstimmung nicht zuletzt mit dem Versprechen, die Korruption auszurotten.

(das/AFP/AP)
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