Dormagen Blick in das exklusivste Gästebuch der Stadt

Dormagen · In dem prächtigen Band haben unter anderem Michail Gorbatschow, Fecht-Weltmeister und eine echte Prinzessin unterschrieben.

Am Freitag wird es den nächsten Eintrag ins Goldene Buch der Stadt Dormagen geben: Dann unterschreibt Bürgermeister Mitja Horvat aus der befreundeten Gemeinde Duplek in Slowenien. Die bis jetzt letzte Signatur leistete die Affenforscherin Jane Goodall Anfang Dezember 2017 im Norbert-Gymnasium Knechtsteden.

Dormagen: Blick in das exklusivste Gästebuch der Stadt
Foto: Jazyk Hans

Im Goldenen Buch sind spannende Unterschriften enthalten, die ein Stück Stadtgeschichte erzählen. Auffallend sind die besonderen Schriftzeichen, die Petra Pethke eigens bei einer Kalligraphie-Künstlerin bestellt: "Es soll die besondere Wertschätzung auch im Schriftbild dokumentiert werden", erklärt die städtische Mitarbeiterin, die für den Repräsentationsbereich zuständig ist. Dazu passt, dass das Goldene Buch auch nicht einfach im Schrank gelagert wird, sondern in einem besonders gesicherten Vitrinenschrank weggeschlossen wird.

 Nicolas Limbach unterschreibt zum zweiten Mal, als vier Fecht-Weltmeister und der Bundestrainer aus Dormagen zu Gast bei Bürgermeister Erik Lierenfeld sind.

Nicolas Limbach unterschreibt zum zweiten Mal, als vier Fecht-Weltmeister und der Bundestrainer aus Dormagen zu Gast bei Bürgermeister Erik Lierenfeld sind.

Foto: Hammer Linda

Das aktuelle Goldene Buch beginnt mit dem 16./17. Mai 1987, als das 20-jährige Bestehen der Partnerschaft zwischen Dormagen und dem französischen Saint-André gefeiert wurde - unter den Unterzeichnern auch der damalige Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann und der ehemalige Nievenheimer Amtsdirektor Johannes Sticker, der die Freundschaft mitbegründet hatte. "Das Goldene Buch ist ein faszinierendes Zeugnis vieler wichtiger Ereignisse um verdiente Dormagener und berühmte Gäste", fasst Harald Schlimgen zusammen. Der langjährige Pressesprecher der Stadt hat viele der faszinierenden Begegnungen rund um das Goldene Buch vorbereitet und begleitet - auch als Fachbereichsleiter für Bürger- und Ratsangelegenheiten gehören die Repräsentationen weiter zu seinem Aufgabenbereich. "Es werden gesellschaftliche Ereignisse, sportliche Erfolge sowie Besuche von Politikern oder kirchlichen Würdenträgern mit einem Eintrag ins Goldene Buch geehrt", so Schlimgen. So sind die Handballer des TSV Bayer Dormagen gleich zwei Mal - jeweils nach dem Aufstieg in die erste Liga - 1999 und 2008 vertreten, ebenso Nicolas Limbach allein 2009 und 2015 mit der Mannschaft nach den WM-Titeln. Verschiedene Parteien sind vertreten: Edmund Stoiber (CSU) verewigte sich am 31. Juli 2002, der damalige Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grünen) am 18. Mai 2005, der jetzige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) am 13. März 2006 und Bundeskanzlerkandidat Martin Schulz (12. Juli 2017). Der spätere Bundespräsident Joachim Gauck trug sich 2011 bei einer Lesung ins Goldene Buch ein, der ehemalige russische Staatspräsident Michail Gorbatschow signierte 1992 das Stadt-Buch.

 Beim letzten Aufstieg in die erste Handball-Bundesliga 2008.

Beim letzten Aufstieg in die erste Handball-Bundesliga 2008.

Foto: Wernig Carina 8cw-)
 Ursula von der Leyen dankt für konstruktiven Austausch.

Ursula von der Leyen dankt für konstruktiven Austausch.

Foto: Carina Wernig
 Martin Schulz signiert das Goldene Buch 2017 im Chempunkt.

Martin Schulz signiert das Goldene Buch 2017 im Chempunkt.

Foto: Tinter Anja
 Der Clown Oleg Popov malte bei seinem Besuch 2006 auch.

Der Clown Oleg Popov malte bei seinem Besuch 2006 auch.

Foto: Jazyk Hans
 Joachim Gauck 2011 mit Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann (r.) und "Vizes".

Joachim Gauck 2011 mit Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann (r.) und "Vizes".

Foto: Stefan Büntig

Auch persönliche Eintragungen gibt es zu bestaunen: Ex-Minister Norbert Blüm zeichnete 2011 ein Selbstporträt, Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen bedankte sich 2008 für "den guten konstruktiven Austausch", während der berühmte Clown Oleg Popov (2006) sogar malte. Königlich ging es 2013 beim Bundesköniginnentag in Stürzelberg zu, als mit Clotilde von Merode eine "echte Prinzessin" als Schirmherrin unterschrieb, drei Monate darauf gefolgt von Karl Habsburg, dem Enkel des letzten österreichischen Kaisers, bei der Tagung der Europa-Schützen. Noch ist Platz im Goldenen Buch - weitere Ehrungen können also noch folgen.

(NGZ)
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