Persönlich Franz-Peter Tebartz-van Elst . . . bekommt einen Posten im Vatikan

Papst Franziskus (78) bleibt seiner Linie treu: Er lässt auch im Fall von Limburgs früherem Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst (55) christliche Barmherzigkeit walten. Der aus einer angesehenen Landwirtsfamilie in Kevelaer-Twisteden stammende Tebartz-van Elst soll in der vatikanischen Zentralverwaltung der Kurie eine einflussreiche Stellvertreter-Position einnehmen: als sogenannter Delegat im Päpstlichen Rat zur Förderung der Neu-Evangelisierung.

Tebartz-van Elst hatte ab Ende 2013 über Monate für unangenehme Schlagzeilen gesorgt, nachdem bekannt geworden war, dass ein 30 Millionen Euro teures neues Begegnungszentrum und Bischofshaus beim Limburger Dom Sinn für Maß und Bescheidenheit vermissen ließ. Gläubige im Bistum Limburg und darüber hinaus empörten sich über innenarchitektonische Extravaganzen des Ästheten Tebartz-van Elst. Die Zahl der Kirchenaustritte unter Berufung auf den Bauexzess überschritt die Hunderttausender-Grenze. Auf Druck des Vatikan reichte Tebartz-van Elst als nicht Allein-, aber Hauptverantwortlicher für den Exzess sein Rücktrittsgesuch ein, das Franziskus im März 2014 annahm. Seither ist der in Rom gut vernetzte Professor für Pastoraltheologie beschäftigungslos. Vor wenigen Monaten bezog er im Bistum Regensburg unter dem Schutz und Schirm des konservativen Bischofs Rudolf Voderholzer eine Wohnung. Auch eine Sekretärin wurde ihm zugestanden. Als Tebartz-van Elst noch zu den blitzgescheiten, kirchlich-konservativen jüngeren Hoffnungsträgern des deutschen Episkopats zählte, äußerte er sich entschieden zum jetzt wieder aktuellen Thema, ob der Islam zu Deutschland gehöre. Der Islam, so Tebartz-van Elst, habe sein Verhältnis zu den universellen Menschenrechten und zum Rechtsstaat nicht geklärt. Ohne Klärung dieser Fragen komme eine Gleichstellung des Islams mit dem Christentum und Judentum nicht in Frage.

(RP)
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