Lokalsport Duo vom MSC Dhünn sichert sich vorzeitig den Meistertitel

Remscheid · Sie haben es nach 2012 erneut geschafft: Mit neuem Rennwagen unter dem "Popometer" sicherten sich Manuel Schönherr und Björn Jäger vom Motorsportclub Dhünn den Siegertitel in der Deutschen Amateurrundstreckenmeisterschaft.

 Der etwa 130.000 Euro teure Audi TT-S. wurde 2008 als Straßenfahrzeug gebaut und zum seriennahen Rennwagen umgebaut.

Der etwa 130.000 Euro teure Audi TT-S. wurde 2008 als Straßenfahrzeug gebaut und zum seriennahen Rennwagen umgebaut.

Foto: Jäger

Erstmals startete das Duo mit einem Audi TT-S (Klasse 10 - verbesserte Fahrzeuge bis 2,8 Liter Hubraum). Der Wechsel des Rennboliden zahlte sich aus, denn nachdem Jäger und Schönherr in 2013, 2015 und 2016 die Vizemeisterschaft erstritten, sicherten sie sich in der laufenden Saison die Meisterschaft kaum angefochten vor dem letzten Lauf der Rennserie, der am 5. November in Hockenheim stattfindet.

Am weltberühmten Hockenheimring fiel auch im März diesen Jahres der Startschuss für die Meisterschaft. Weitere Stationen waren Schlotheim in Thüringen und der Nürburgring in der Eifel mit jeweils zwei Laufterminen sowie Most in Tschechien. An jedem Lauftermin werden in dieser Serie ein freies Training, ein Zeittraining und zwei Rennen gefahren, womit sich aus sieben Läufen 14 Rennen ergeben, in denen die Fahrer mit Punkten bewertet werden.

Das Fahrergespann aus Wermelskirchen sicherte sich bislang neun Siege und drei Mal den zweiten Rang - die Meisterschaft kann Björn Jäger und Manuel Schönherr damit am letzten Lauftermin der Saison nicht mehr genommen werden.

Nichtsdestotrotz ist klar: "Wir wollen auch zum Saisonabschluss in Hockenheim gewinnen", sagt Manuel Schönherr, "erst dann wird gefeiert." Der 37-Jährige, der als Werkzeugmacher in der Firma seines Vaters Helmut (Vorsitzender des MSC Dhünn) arbeitet, weiß, dass ihm und seinem 39-jährigen Fahrerkollegen Björn Jäger auch der Zufall half: "Wir konnten relativ früh in der Saison auf den Sieg spekulieren, weil unser Hauptkonkurrent zuletzt aussetzte."

Schönherr und Jäger wechseln sich bei den Rennen am Lenkrad des Audi TT-S ab - je nach persönlichem Befinden oder wie gut ihnen die Strecken liegen. An ihrem Boliden schrauben die Rennfahrer viel selbst. "Oder es helfen Bekannte und Freunde", sagt Manuel Schönherr. Zum Einstellen und Schrauben steht dem Duo dazu eine Halle im Schönherr-Betrieb in Dabringhausen zur Verfügung. Einen Transporter bekommen die Fahrer leihweise für ihre Fahrten zu den Rennen gestellt. "Das ist alles immens wichtig, weil es Geld spart", sagt Manuel Schönherr. Die Teilnahme an einer Rennsaison kostet die Amateure schnell zwischen 10.000 und 15.000 Euro, die aus eigener Tasche und über Sponsoren gedeckt werden müssen. "Das gilt übrigens nur, wenn es keine gravierenden Schäden am Rennwagen gibt. Die Materialausstattung kostet richtig Geld", ergänzt MSC-Sportleiter Gerhard "Gerry" Diel.

Was die Schäden angeht, hatten Manuel Schönherr und Björn Jäger 2017 bislang Glück. "Nur einen Kotflügel, eine Stoßstange und einen Scheinwerfer mussten wir ersetzen", sagt Manuel Schönherr und richtet den Blick fast schon liebevoll auf den rund 130.000 Euro teuren Audi TT-S. Der schwarze Bolide wurde 2008 als Straßenfahrzeug gebaut und zum seriennahen Rennwagen umgebaut. Zu diesen Umbauten zählen unter anderem hydraulische Stoßdämpfer, eine Feuerlöschanlage, diverse Spoiler, Carbontüren, Kunststoffscheiben oder natürlich die Sitze. Für den Renneinsatz wurde der Serienmotor getunt - er verfügt über eine 2,0-Liter-Maschine mit Turbolader.

Gerry Diel freut sich aus Sicht des MSC Dhünn darüber, dass mit Manuel Schönherr und Björn Jäger zwei Rennsportler erfolgreich zusammengefunden haben, die einst gegeneinander antraten: "Beide stammen aus der Zeit, als das Kartfahren durch Michael Schumacher einen Boom erlebte." Manuel Schönherr kam durch seinen Vater mit dem Rennsport in Berührung, fährt selbst seit 25 Jahren. Sein Partner Björn Jäger begeistert sich seit 1996 für den Rennsport.

(RP)
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