Hückeswagen Wenn nasses Laub im Herbst zu einem Unfall führt
Hückeswagen · Nasses Herbstlaub und Nebel sind bei Autofahrern fast wie Eis und Schnee gefürchtet. "Wer beim Bremsen oder in enger Kurve aus der Bahn gerät oder auffährt, muss seinen Schaden selber tragen oder die Vollkasko zahlen lassen", sagt Karl-Jürgen Huhn, Sprecher des Bezirks Bergisch-Land im Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK). Dann reagiere die Kfz-Versicherung mit prompter Rabattrückstufung. "Außer man hat einen Rabattschutz vereinbart", sagt der Leiter der Provinzial-Geschäftsstelle am Etapler Platz. "Der kann bei den meisten Tarifen gegen einen Beitragszuschlag dazu gebucht werden."
Demgegenüber hätten es nachlässige Grundstückseigner oder Mieter gar nicht so schlecht. Denn erfahrungsgemäß werden sie laut Huhn nur in sehr seltenen Fällen zur Verantwortung gezogen, wenn sie nasses Laub nicht weggeräumt haben. Sollte trotzdem ein Gericht der Klage eines Verunglückten stattgeben, ist es von Vorteil für die Beklagten, wenn sie eine eigene private Haftpflichtversicherung haben. "Diese übernimmt die gerichtlich festgestellte Forderung des klagenden Fußgängers oder Radfahrers", sagt Huhn. Bei vermieteten Gebäuden kann auch die Grundbesitzerhaftpflicht-Versicherung, bei einem Ladenlokal die Betriebshaftpflichtversicherung die Verunglückten entschädigen. Der Gebäudeeigentümer kann aber die Verkehrssicherungspflicht - das Freiräumen des Bürgersteigs von rutschigem, nassen Laub - an seine Mieter per Hausordnung delegieren.
Bei Verletzungen von Radfahrern und Fußgängern übernehmen in der Regel die eigene Kranken- und die private Unfallversicherung nach einem Sturz die Kosten. Bei Wegeunfällen zum Arbeitsplatz und zurück leistet die Berufsgenossenschaft Regress, aber nur, wenn man auf dem direkten Arbeitsweg zu Schaden kam.
