Gold für Pussy Riot

Unbeugsame Freiheitskämpferinnen? Sture Querulantinnen? Verrückte Außenseiterinnen? Bei den Mitgliedern der russischen Frauen-Punkband Pussy Riot kommt vielleicht alles zusammen. Ihre Hartnäckigkeit, den verhassten Präsidenten Wladimir Putin vorzuführen, egal welche Folgen es für sie hat, ist – bewusst neutral formuliert – schon höchst bemerkenswert. Nun ist es ihnen sogar gelungen, die scheinbare politische Ruhe bei den Winterspielen zu stören. Gäbe es in Sotschi eine Goldmedaille für Provokation, die Russinnen wären sichere Titelaspirantinnen.

Haben Nadescha Tolokonnikowa und Maria Aljochina Putin in eine Falle gelockt? Ihre bloße Anwesenheit in Sotschi hat ihm offenbar gereicht, um sie gleich dreimal festnehmen zu lassen – ein Rechtsstaat sieht anders aus. Die Frauen werden sich nicht einschüchtern lassen und nun ein Protestvideo drehen. Es ist zu erwarten, dass sie auch dabei behindert werden, was erneut für Publicity sorgen wird. Doch bloße Provokation nutzt sich ab, wie bei den Femen-Aktivistinnen zu sehen ist. Das wird Pussy Riot ebenso erleben.

(RP)
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