Band veröffentlicht neues Anti-Putin-Video Kosaken gehen mit Peitschen auf Pussy Riot los

Sotschi · Die russische Protestgruppe Pussy Riot hat nach mehreren Festnahmen durch die russische Polizei in der Olympiastadt Sotschi ein neues kremlkritisches Punkvideo veröffentlicht. Zuvor wurden Mitglieder der Band von Kosaken mit Peitschen verprügelt.

Kosaken verprügeln Pussy Riot
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Der Clip "Putin bringt dir bei, die Heimat zu lieben" ging am Donnerstagmorgen im Internet online. Die Aktivistinnen Nadeschda Tolokonnikowa und Maria Aljochina kündigten in Sotschi am Rande der Olympischen Winterspiele eine Pressekonferenz an. Sie protestieren mit dem Video erneut gegen Kremlchef Wladimir Putin. Polizisten verhinderten den Zugang zum Ort der Veranstaltung. Tolokonnikowa und Aljochina waren am 23. Dezember im Zuge einer Amnestie vorzeitig aus dem Straflager entlassen worden.

Am Mittwoch sind in Sotschi Kosaken mit Knüppel und Peitsche auf die Aktivistinnen losgegangen. Die mit Strickmasken getarnten Frauen veröffentlichten am Mittwoch Fotos von dem Angriff. Aufnahmen von dem Angriff sind auch im neuen Video zu sehen.

Sie seien geschlagen und mit Pfefferspray besprüht worden, teilten die Mitglieder der radikalen Künstlergruppe Art Wojna bei Twitter mit. Die uniformierten Kosaken sehen sich selbst als Hilfspolizisten.

Der Gouverneur von Krasnodar, Alexander Tkatschjow, sagte der Agentur Interfax zufolge, dass in der Olympiaregion die Ansichten der Kremlgegnerinnen nicht geteilt würden. Trotzdem dürfe es keine Gewalt gegen die Frauen geben, mahnte er.

Die Wortführerinnen von Pussy Riot, Maria Aljochina und Nadeschda Tolokonnikowa, waren am Dienstag von der Polizei abgeführt und nach eigener Darstellung von Uniformierten misshandelt worden. Nach einer Vernehmung wurden die Frauen freigelassen. Das Innenministerium in Moskau hatte mitgeteilt, dass gegen die Frauen nichts vorliege.

Tolokonnikowa und Aljochina waren am 23. Dezember im Zuge einer Amnestie vorzeitig aus dem Straflager entlassen worden. Ein Gericht hatte sie nach einem gegen Präsident Wladimir Putin gerichteten Protest in einer Kirche zu zwei Jahren Straflager verurteilt.

(dpa)
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