Solingen Stadt braucht ein neues IT-System

Solingen · Computer sollen sicherer werden. Unzufriedenheit mit Dienstleister Civitec.

Computertechnisch befindet sich die Solinger Verwaltung schon lange nicht mehr auf dem neuesten Stand. Ob es nun um Schulcomputer oder aber den Schutz vor Hackerangriffen geht - auf praktisch allen Feldern der IT hat die Stadt Nachholbedarf. Darum wird jetzt bis zum Herbst eine Bestandsaufnahme erstellt, auf deren Basis schnell eine Neuausrichtung in Sachen EDV angegangen werden soll.

Das teilte die Verwaltung bei der gestrigen Sitzung des Haupt- und Personalausschusses mit. Unter anderem könnte am Ende ein Wechsel des IT-Dienstleisters Civitec stehen. Dem Vernehmen nach sind die Verantwortlichen im Rathaus bereits seit geraumer Zeit mit den Leistungen des kommunalen IT-Dienstleisters ausgesprochen unzufrieden. Dabei wird die Stadt eine Menge Geld investieren müssen, um die eigene Computertechnik zukunftsfest zu machen. Denn es gilt, bei einer möglichen Umstellung viele Bereiche zu beachten. So sollen beispielsweise sensible Daten besser geschützt, Leistungen für Bürger erhöht, Einsparpotenziale genutzt und Themen wie W-Lan und Breitbandausbau als wichtige Standortfaktoren angegangen werden.

Eine offene Auseinandersetzung entbrannte in der gestrigen Ausschusssitzung über die Verantwortung für bestehende Defizite. Während Dr. Kay Zerlin (SPD) Alt-Oberbürgermeister Norbert Feith (CDU) die Schuld gab und von einem "Saustall IT" während dessen Amtszeit sprach, verwahrte sich die Union gegen solche Vorwürfe. Fraktionschef Carsten Voigt zeigte sich vielmehr "maßlos enttäuscht" darüber, dass unter dem neuen Oberbürgermeister Tim Kurzbach (SPD) immer noch kein Handlungskonzept stehe. Der OB betonte wiederum, eine fundierte Analyse brauche Zeit, und nahm gleichzeitig seinen Vorgänger in Schutz. Kurzbach: "Norbert Feith hat viel getan und nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort