Fortuna Düsseldorf Schauerte bekommt Druck

Düsseldorf · Julian Schauerte ist in Düsseldorf Stammkraft, seit er im Sommer 2014 aus Sandhausen zur Fortuna kam. Der Rechtsverteidiger machte immer mehr als 30 Spiele pro Saison für den Zweitligisten. Diese Marke ist nun in Gefahr.

Julian Schauerte: Der konstante Flügelflitzer bei Fortuna Düsseldorf
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Das ist Julian Schauerte

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Foto: Falk Janning

Schauerte ist ein zuverlässiger Profi, der drei Spielzeiten lang keinen wirklichen Konkurrenten auf der rechten Abwehrseite hatte. Defensiv erledigt der 29-Jährige seinen Job meist gewissenhaft, offensiv dürfte durchaus mehr kommen. Sein erstes Tor für Fortuna gelang dem Außenverteidiger am 32. Spieltag der vergangenen Saison, als gegen Würzburg sein Freistoß aus dem Mittelfeld zum 1:1 ins Tor trudelte. Vorlagen verbuchte er 2016/17 nicht auf seinem Konto, obwohl er inklusive DFB-Pokal 32 Partien absolvierte.

"Wir brauchen Konkurrenz auf den Außenverteidiger-Positionen. Jetzt müssen wir schauen, dass wir diese Leute kriegen", hatte Trainer Friedhelm Funkel im Sommer unserer Redaktion gesagt — und gehandelt: Für die linke Seite kam Niko Gießelmann von der SpVgg Greuther Fürth. Lukas Schmitz verlor dadurch aber nicht seinen Platz, sondern rückte im Wechselspiel mit Gießelmann ins Mittelfeld. Und: Er bereitete das 2:2 gegen Eintracht Braunschweig am Montagabend vor, holte sich vom Trainer ein Sonderlob für die Aktion ab.

Jeder soll an Toren beteiligt sein

Rechtsverteidiger Schauerte dagegen, der bekam keinen Zugang vorgesetzt, stand zum Saisonstart aber trotzdem nicht auf dem Platz. Warum? Weil Jerome Kiesewetter in der Vorbereitung überzeugt hatte. Der 24-Jährige machte gegen Braunschweig zwar nicht das Spiel seines Lebens, schloss aber die Seite, machte also den Job eins zu eins, den sonst Schauerte erledigt. Was noch fehlt, ist der Offensivdrang aus der Abwehr heraus, den Fortuna so dringend benötigt. Funkel betont ja immer wieder: Jeder soll an Toren beteiligt sein, nicht nur die Offensivkräfte.

Fortuna - Braunschweig: Reaktionen
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Foto: dpa, mb vge

"Es wird schwer, eine erste Elf zu bestimmen. Es könnte der eine oder andere auf der Bank sitzen, der es in der vergangenen Saison gewohnt war, regelmäßig zu spielen", hatte Funkel vor der Begegnung gegen die Eintracht erklärt. Jetzt weiß man, dass Schauerte gemeint war, der 90 Minuten lang auf der Bank schmorte — neben den Talenten Robin Bormuth, Davor Lovren und Ersatztorwart Raphael Wolf. Das hatte sich der 29-Jährige sicher anders vorgestellt, als sich sein Arbeitspapier im April automatisch um ein weiteres Jahr verlängerte.

Kommt noch ein Rechtsverteidiger?

Die Verantwortlichen betonten in der Vorbereitung, einen Schauerte-Backup verpflichten zu wollen. "Wir müssen sehen, was noch möglich ist. Wir werden es nicht auf Teufel komm raus vorantreiben, aber es ist auch nicht auszuschließen", sagte der Vorstandsvorsitzende Robert Schäfer am 19. Juli auf Nachfrage unserer Redaktion. Mittlerweile sieht es aber eher so aus, als suche man jemanden, um Schauerte auf kurz oder lang abzulösen. Kiesewetter könnte die Lösung sein, muss sich allerdings steigern.

Wenn es am Sonntag zum Auswärtsspiel zu Erzgebirge Aue geht (15.30 Uhr/Live-Ticker), kann die Lage natürlich wieder ganz anders aussehen. Fest steht nur: Schauerte bekommt Druck. Es ist nicht mehr selbstverständlich, Woche für Woche auf der rechten Seite aufzulaufen. Und das könnte sich leistungsfördernd auswirken — auf ihn oder seine Konkurrenten.

(jado)
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