Ex-Bundeswirtschaftsminister Werner Müller gibt Ämter wegen schwerer Krankheit ab

Essen · Der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Werner Müller hat aus gesundheitlichen Gründen seine Ämter als Chef der RAG-Stiftung und des Aufsichtsrates des Chemiekonzerns Evonik aufgegeben.

 Werner Müller im Jahr 2016.

Werner Müller im Jahr 2016.

Foto: dpa, rwe gfh lof

Er werde den Posten als Vorstandsvorsitzender der RAG-Stiftung sowie seine Mandate in den Aufsichtsräten der Evonik Industries AG, der RAG AG und der Deutschen Steinkohle AG zum 24. Mai 2018 niederlegen, teilte Müller am Mittwoch mit. "Meine schwere Erkrankung erlaubt es mir leider nicht mehr, meinen Verpflichtungen in der Stiftung und in den Aufsichtsräten weiter nachzukommen", hieß es in der Erklärung.

Die milliardenschwere RAG-Stiftung ist unter anderem dafür zuständig, dass nach der Beendigung des Bergbaus Ende dieses Jahres die dauerhaften Folgekosten nicht von der öffentlichen Hand bezahlt werden müssen. Die Einnahmen der Stiftung stammen zu einem großen Teil vom börsennotierten Spezialchemie-Konzern Evonik, deren Aufsichtsratschef Müller ist. Müller werde die Hauptversammlung am 23. Mai noch leiten, hieß es bei Evonik.

Parteiloser Minister

Müller war von 1998 bis 2002 parteiloser Bundeswirtschaftsminister im Kabinett von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD). Zuvor hatte der Volkswirt und promovierte Sprachwissenschaftler als Manager bei den Energiekonzerne RWE und VEBA gearbeitet.

Neuer Vorsitzender des Vorstands der RAG-Stiftung soll der Vorstandsvorsitzende der RAG AG, Bernd Tönjes, werden. Darauf hätten sich die sogenannten geborenen Mitglieder des Kuratoriums der Stiftung verständigt, sagte dessen Vorsitzender, Ex-RWE-Chef Jürgen Großmann. Im Kuratorium der Stiftung sind unter anderem die Ministerpräsidenten von NRW und dem Saarland, zwei Mitglieder der Bundesregierung und der Chef der Gewerkschaft IG BCE vertreten.

Tönjes soll am 9. Mai zum Nachfolger Müllers gewählt werden. Als Vorstandschef der RAG AG organisiert er das Ende der Steinkohleförderung in Deutschland. Bis Ende 2018 fördern in Bottrop und Ibbenbüren noch zwei Zechen.

(gaa)
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