Münchner Sicherheitskonferenz Warum niemand Irans Airbus betanken wollte

München · Nur mit Mühe hat die Bundesregierung laut Medienberichten vor der Münchner Sicherheitskonferenz einen Eklat verhindert. Mehrere Mineralölfirmen am Münchner Flughafen weigerten sich, das Flugzeug des iranischen Außenministers zu betanken. Die Luftwaffe rettete die Situation.

 Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif auf der 54. Münchner Sicherheitskonferenz (Archivbild vom 18.02.2018).

Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif auf der 54. Münchner Sicherheitskonferenz (Archivbild vom 18.02.2018).

Foto: dpa, shp axs

Nach Informationen von WDR, NDR und "Süddeutscher Zeitung" reiste Irans Außenminister Dschawad Sarif erst zur Sicherheitskonferenz Mitte Februar an, nachdem die Bundeswehr sich bereit erklärt hatte, das Betanken zu übernehmen. Das Auswärtige Amt war um diese Hilfe ersucht worden. Dem Bericht zufolge fürchteten die Firmen offenbar, gegen US-Sanktionen zu verstoßen.

Der Leiter der Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, sagte dem Medienverbund, es sei "nur mit größter Not" gelungen, Sarifs Teilnahme zu sichern. Ischinger schaltete schließlich das Auswärtige Amt und das Verteidigungsministerium ein und bat um Hilfe.

Letztlich übernahm die Luftwaffe die Betankung des iranischen Airbus. "Was immer man von Sanktionen halten will, hier hätten sie beinahe dazu geführt, dass wir in einer gefährlichen Lage nicht einmal mehr miteinander reden können", sagte Ischinger den drei Medien.

(oko)
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