Bayer Leverkusen Volland braucht nicht mal eine Woche für die ersten Tore

Leverkusen · Im zweiten Testspiel beim Delbrücker SC kam die Werkself in Schwung. Neuzugang Kevin Volland steuerte drei Tore zum 4:0-Sieg bei - und Rückkehrer Danny da Costa freut sich über "Integrationshilfe" aus der Mannschaft.

Trainingsauftakt mit Volland
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Müsste es eine genaue Definition eines "gelungenen Einstandes" geben - der von Kevin Volland bei Bayer 04 Leverkusen würde für dafür taugen. Beim Trainingsstart am Dienstag wurde der Neuzugang bereits überaus herzlich von den Fans empfangen - und nichtmals eine Woche später erzielt der 20 Millionen Euro teure Offensivspieler drei Tore im Testspiel gegen den Fünftligisten Delbrücker SC. Da spielte es auch kaum eine Rolle, dass er seinen Einstand im Trikot der Werkself genau genommen schon hinter sich hat.

Beim 1:1 gegen den SC Verl am Freitagabend bleib Volland noch 45 Minuten lang eher blass. Zwei Tage und ein halbes Trainingslager in Marienfeld später sieht das anders aus. Der ungefährdete 4:0-Sieg bestätigt Trainer Roger Schmidt, der in Verl sagte, Bayer habe "noch fünf Wochen Vorbereitung vor sich" und müsse nun "die Grundlagen erarbeiten." Die sind bei Nationalspieler Volland offensichtlich vorhanden - obwohl er naturgemäß noch Zeit zum eingewöhnen in die Strukturen der Werkself brauchen wird: "Es gibt hier noch den einen oder anderen Raum, den ich vor meiner Unterschrift noch nicht kannte", sagte der 23-jährige Ex-Hoffenheimer.

Rechtsverteidiger Danny da Costa dürfte sich dagegen bestens auskennen. Elf Jahre lang spielte der gebürtige Neusser für die Jugendteams von Bayer 04. Es folgte der Abgang nach Ingolstadt, der Durchbruch als Profi - und nach drei Jahren die Rückkehr ins Rheinland. Schwierig sei die Reintegration an der alten Wirkungsstätte nicht, sagt der 23-Jährige: "Es tut gut, wieder dabei zu sein", meint da Costa. "Ich wurde super von der Mannschaft aufgenommen. Das macht es einfach für mich - vor allem, weil es viele Hilfestellungen gibt." Unterstützung für die gelungene Rückkehr dürfte auch von Stammtorwart Bernd Leno kommen: Der Torhüter und sein möglicher Vordermann auf der rechten Abwehrseite wohnen in Köln im selben Haus.

Etwas mehr als eine Saison, genauer gesagt rund 18 Monate, war Levin Öztunali in der Fremde. Nach seiner Leihe an den Ligakonkurrenten SV Werder Bremen, wo er in 41 Spielen drei Tore schoss, kehrt er mit reichlich Erfahrung im Gepäck zurück nach Leverkusen. Nachdem er schon gegen Verl zu den engagierteren Offensivspielern im Mittelfeld gehörte, unterstrich er seine positive Entwicklung gegen Delbrück mit der ersten Torvorlage für Volland.

Robbie Kruse musste sich dagegen gegen Delbrück eine Halbzeit lang mit der für ihn völlig ungewohnten Rolle des Linksverteidigers abfinden. Kruses Konkurrenz um die vier Plätze im Angriff scheint mit Öztunali, Volland, Karim Bellarabi, Julian Brandt, Hakan Calhanoglu und Admir Mehmedi übermächtig. Ein Abgang des Australiers bleibt wahrscheinlich. Manager Jonas Boldt betont: "Wir werden nicht mit einem Kader von 30 Mann in die Saison gehen." Wenn am Dienstag Mexikos Top-Stürmer Chicharito aus dem Urlaub nach der Copa América zurückkehrt, ist Bayers Offensive komplett. Am Donnerstag steigen die österreichischen Neuzugänge Julian Baumgartlinger und Ramazan Özcan ins Training ein.

Am kommenden Freitag folgt der nächste Test bei TuS Koblenz (18.30 Uhr). Am Mittwoch, 27. Juli, steigt mit der Partie in Bergisch Gladbach gegen den FC Porto (18 Uhr) das letzte Spiel vor dem Abflug ins Trainingslager ins österreichische Zell am See. Dann werden sich die Olympia-Fahrer Julian Brandt und Lars Bender vom Team verabschieden. Im Trainingslager sollen dafür Jonathan Tah und Bernd Leno zur Mannschaft stoßen, die nach der EM noch im Urlaub sind.

(RP)
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