MH17-Absturz Durchsuchungen bei deutschem Privatdetektiv

Den Haag · Bei den Ermittlungen zum Absturz von Flug MH17 im Osten der Ukraine haben deutsche und Schweizer Ermittler die Wohnung und das Bankschließfach eines deutschen Privatdetektivs durchsucht.

 Im Juli 2014 war die Maschine abgestürzt

Im Juli 2014 war die Maschine abgestürzt

Foto: dpa

Die niederländischen Behörden erhofften sich davon Informationen zum Absturz von MH17, sagte Wim De Bruin von der niederländischen Staatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur AFP. Laut De Bruin wurde die Wohnung des Privatdetektivs in Bad Schwartau sowie ein Bankschließfach in Zürich durchsucht und dessen Inhalt beschlagnahmt. Nun müsse ein Schweizer Richter darüber entscheiden, ob der Inhalt den niederländischen Behörden übergeben wird, sagte er.

Die Boeing 777 der Fluggesellschaft Malaysia Airlines war am 17. Juli 2014 über der Ostukraine von einer Boden-Luft-Rakete getroffen und zerstört worden; alle 298 Menschen an Bord kamen ums Leben. Berichten zufolge wurde der deutsche Privatdetektiv bereits kurz nach dem Absturz von einem anonymen Geldgeber beauftragt, in dem Fall zu ermitteln.

Möglicherweise hätten die "mutmaßlichen Schuldigen hinter dem Angriff auf MH17" Kontakt mit dem Detektiv gehabt, berichtete die niederländische Zeitung "De Telegraaf". Laut "De Telegraaf" wurden bei den Durchsuchungen "offenbar brisante Unterlagen" gefunden.

Niederländische Ermittler waren zu dem Schluss gekommen, dass die Passagiermaschine von einer russischen BUK-Rakete abgeschossen wurde. Westliche Länder wie die USA warfen Russland vor, den prorussischen Rebellen in der Ostukraine die Rakete zumindest geliefert zu haben. Moskau weist jede Verantwortung zurück. Derzeit laufen in den Niederlanden noch strafrechtliche Ermittlungen zu der Frage, wer genau die Rakete abfeuerte und von welchem Ort.

(crwo/AFP)
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