Borussia Mönchengladbach Werner vs. Stindl — Confed-Cup-Helden sind heute Gegner

Mönchengladbach · Wenn sich Timo Werner und Lars Stindl heute vor dem Bundesligaspiel zwischen Werners Leipzigern und Stindls Borussen im Spielertunnel des Leipziger Fußballstadions treffen, dann haben die beiden sicherlich Zeit für einen kleinen Plausch. Es könnte um den Confed-Cup gehen, dem beide Stürmer ihren Stempel aufgedrückt haben.

 Im DFB-Dress Kollegen, heute Gegner: Lars Stindl und Timo Werner.

Im DFB-Dress Kollegen, heute Gegner: Lars Stindl und Timo Werner.

Foto: afp, MC

Werner schoss drei Tore, Stindl auch, das war die Hälfte der deutschen Treffer auf dem Weg zum Erfolg bei dem WM-Übungsturnier in Russland. Das Finale gegen Chile wurde sogar, was die Torproduktion angeht, allein durch die Kooperation der beiden Herren 1:0 gewonnen: Werner legte Stindl den entscheidenden Einschuss auf.

Stindl und Werner sind derzeit im Nationalteam in der Offensive die großen Neuentdeckungen von Bundestrainer Joachim Löw. Ihre Quoten unterstreichen die Qualität der beiden. Werner schoss in acht Länderspielen sechs Tore, Stindl drei in sieben Partien. Damit haben sich beide nachhaltig als Kandidaten für die WM im nächsten Jahr empfohlen. Bei Werner, dem 21-Jährigen, war das durchaus abzusehen, Stindl als Spätberufener ist schon eher einer aus der Abteilung Überraschung, schließlich hatte Löw ihn trotz konstant guter Leistungen in den vergangenen Jahren lange außen vor gelassen.

Stindl und Werner sind ein Duo, das sich gut ergänzt. Werner ist pfeilschnell und wittert die ominösen Räume in der Tiefe. Er wartet am liebsten hart an der Abseitslinie, um geschickt zu werden. Stindl gilt nicht nur als guter Vollstrecker, sondern auch als einer, der die Pässe spielt, die ein Stürmer wie Werner braucht, weil er die Tiefe kennt. Sicherlich wird Löw diese Konstellation noch öfter nutzen. Heute indes sind sie Gegenspieler und jeder wird versuchen, seine Fähigkeiten gewinnbringend für sein Team einzusetzen.

Stindl wie Werner sind sozusagen der Leitfaden für das Angriffsspiel ihrer Mannschaften. Er steht für exemplarisch für den Leipziger Überfallfußball, Stindl personifiziert das typische Borussia-Tiki-Taka. Stindl ist stürmender Regisseur, er, Raffael und Thorgan Hazard sind Künstler, die ein vielschichtiges Passspiel inszenieren können — das zuletzt jedoch zu kompliziert und zu wenig zielstrebig war. Stindl hat zwar zwei Tore eingeleitet in den ersten vier Pflichtspielen, hat aber noch nicht getroffen. Damit geht dem Gladbacher Offensivspiel eine wichtige Quote ab.

Werner hingegen hat vier Tore in fünf Pflichtspielen gemacht. Auf Schalke und in der Champions League gegen Monaco ging er leer aus — in Gelsenkirchen gab es ein 0:2 für RB, gegen Monaco nur ein 1:1 im eigenen Stadion. Ergo: Schaltet der Gegner Werner aus, steigt die Wahrscheinlichkeit, etwas gegen Leipzig zu holen. Aber: "Timo Werner hat in der vergangenen Saison noch einmal einen großen Schritt nach vorne gemacht und ist derzeit in einer sehr guten Verfassung. Ihn zu stoppen, wird eine große Aufgabe für unsere Defensive sein. Aber auch Forsberg, Sabitzer oder Poulsen sind enorm offensivstark, deswegen dürfen wir nicht den Fehler machen, uns allein auf Timo Werner zu konzentrieren", warnt Borussias Trainer Dieter Hecking.

Auch Stindl ist kein Alleinunterhalter. Thorgan Hazard hatte schon einige gute Chancen, ist aber auch noch ohne Pflichtspieltor. Und Raffael hat sich offenbar ebenfalls viel vorgenommen für das Leipzig-Spiel. Er beschwört zudem den Teamgeist: "We can! We will! Gemeinsam zum Triumph in Leipzig. Mit Konzentration und Leidenschaft wollen wir ein positives Resultat erreichen", postete er bei Instagram. Dennoch wird das Duell der Confed-Cup-Helden Werner und Stindl vermutlich ein wesentlicher Faktor in diesem Topspiel sein.

(kk)
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