Nachfolger wird Mike Pompeo Trump feuert Außenminister Rex Tillerson

Washington · Schon öfter hatte es Spekulationen gegeben, nun passiert es tatsächlich: US-Präsident Donald Trump entlässt seinen Außenminister Rex Tillerson und benennt auch direkt einen Nachfolger.

Das kündigte Präsident Donald Trump am Dienstagmorgen (Ortszeit) überraschend auf Twitter an. Pompeo werde einen "fantastischen Job" machen, schrieb Trump. Er bedankte sich zugleich bei Tillerson. Der Präsident will zudem Gina Haspel zur neuen CIA-Direktorin machen. Beide Posten müssen vom Senat bestätigt werden.

Im vergangenen Jahr hatte es immer wieder Spekulationen über einen Rücktritt Tillersons gegeben. Der 65-Jährige dementierte dies aber stets. Unklar blieb am Dienstag zunächst, ob Trump ihn dazu gedrängt hatte, den Posten aufzugeben oder ob der gebürtige Texaner auf eigenen Wunsch geht.

Tillerson hatte immer wieder Positionen vertreten, die sich von denen Trumps unterschieden, etwa was den Konflikt mit Nordkorea angeht. Am Montag schloss er sich der Schlussfolgerung der britischen Regierung an, wonach Russland für den Giftanschlag auf einen russischen Ex-Doppelagenten in England verantwortlich ist. Kurz zuvor hatte das Weiße Haus es noch abgelehnt, sich dieser Lesart anzuschließen.

Tillersons designierter Nachfolger Pompeo gilt als Hardliner gegenüber Nordkorea und dessen Atom- und Raketenprogramm. Zugleich spielte der 54-Jährige die mögliche Einmischung Russlands im US-Wahlkampf 2016 zugunsten Trumps herunter. Das internationale Atomabkommen mit dem Iran sieht Pompeo ebenso kritisch wie Trump, der es als den schlechtesten Vertrag bezeichnet hat, der je abgeschlossen wurde.

Trump hat seinem geschassten Außenminister nach Angaben aus dessen Ministerium keine Begründung dafür geliefert, warum er ihn entlassen hat. Staatssekretär Steve Goldstein sagte nach Trumps Bekanntgabe am Dienstag, Tillerson habe definitiv vorgehabt, im Amt zu bleiben. Er habe den Eindruck gehabt, entscheidende Fortschritte bei der nationalen Sicherheit zu machen.

Aus dem Weißen Haus verlautete, Tillerson sei bereits am Freitag über Trumps Schritt in Kenntnis gesetzt worden. Goldstein sagte, Tillerson habe diesbezüglich nicht mit dem Präsidenten gesprochen und habe auch keine Begründung erhalten. Tillerson werde seine Kollegen im Außenministerium und auch die ausländischen Außenminister vermissen, mit denen er zusammengearbeitet habe.

Die Entwicklung reiht sich ein in eine Reihe zahlreicher Personalwechsel in den vergangenen Monaten. In der vergangenen Woche hatte Trumps Wirtschaftsberater Gary Cohn angekündigt, er werde das Weiße Haus verlassen.

(oko)
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