Analyse Wer wird CDU-Bürgermeisterkandidat?

Mettmann · Bernd Günther will erst im Januar mitteilen, ob er noch einmal antritt oder nicht. Parteiintern wurden bereits mehrere Namen gehandelt, die Interesse am Job des Chefs im Mettmanner Rathaus haben. Aber es läuft auf Fabian Kippenberg hinaus.

 Bürgermeister Bernd Günther will sich im Januar äußern, ob er noch einmal antritt.

Bürgermeister Bernd Günther will sich im Januar äußern, ob er noch einmal antritt.

Foto: Achim Hüskes

Noch völlig offen ist, wer für die CDU Mettmann bei der nächsten Bürgermeisterwahl im September 2015 ins Rennen geht. Der amtierende Bürgermeister Bernd Günther (CDU) hatte im Dezember 2013 mitgeteilt, sollte die CDU ihn 2015 wieder aufstellen, würde er sich zur Wahl stellen. Falls nicht, werde er nicht ohne den Rückenwind seiner Partei kandieren. Also keinen Alleingang machen. Wie jetzt bekannt wurde, wird sich Günther erst im Januar 2015 äußern, ob er kandidiert oder nicht.

Der gebürtige Mettmanner ist in seiner Partei nicht unumstritten. Ihm wird vorgeworfen, sich nicht immer ausreichend mit der Fraktion abzustimmen. Fraktionsvorsitzende Ute Stöcker, die Günther als Bürgermeisterkandidaten im Jahr 2009 mit aufs Schild gehoben hatte, ist im Lauf der Jahre etwas auf Distanz zu ihrem Parteifreund gegangen. Damals war eigentlich Martin Richter, der jetzige Kreisdirektor und frühere Erste Beigeordnete, für den Chefposten im Mettmanner Rathaus von der CDU ausgeguckt worden. Doch Richter zog seine Kandidatur aus persönlichen Gründen zurück.

 Kreisdirektor Martin M. Richter war als Kandidat ins Gespräch gebracht worden. Für ihn keine Option.

Kreisdirektor Martin M. Richter war als Kandidat ins Gespräch gebracht worden. Für ihn keine Option.

Foto: RP-Foto. DJ

Günther, eigentlich ein unbeschriebenes politisches Blatt, wurde als neuer Kandidat präsentiert und gewann 2009 hauchdünn vor seinem Kontrahenten Thomas Dinkelmann, der als Parteiloser ins Rennen gegangen war.

Mittlerweile hat Bernd Günther viel gelernt. Seine Auftritte als Repräsentant der Stadt meistert er. Kritik gibt's aber an seiner Amtsführung innerhalb der Verwaltung. Er habe den Laden nicht so im Griff, wie er sich das wünscht, heißt es. Nicht alle seine Dezernenten arbeiten immer nach Weisung des Bürgermeisters, sondern entwickeln eigene Vorstellungen. Das "Betriebsklima" im Rathaus sei stark verbesserungswürdig, sagen Insider. Es gibt eine "Pro-Günther" und eine "Anti-Günther-Gruppe" in der Verwaltung. Unterschiedliche Szenarien sind möglich: 1. Sollte Günther im Januar erklären, er wolle sich zur Wiederwahl stellen, würde es in seiner Partei kräftig rumoren. Es gibt potenzielle Bewerber, die gerne seine Nachfolge antreten würden. 2. Sollte Günther auf eine neue Kandidatur verzichten, würden ebenfalls die Messer gewetzt und der Startschuss für seine Nachfolge als Kandidat in der CDU eröffnet werden. So oder so: Es wird ein aufregendes Jahr für die Christdemokraten. In der CDU gibt es mehrere Namen, die als Bewerber für den Chefsessel im Rathaus gehandelt wurden. Zum Beispiel Dr. Peter Jacobs-Woltering. Der Metzkausener, der seit 20 Jahren in Mettmann lebt, hat sich zehn Jahre mit kommunaler Verwaltungsreform beschäftigt und kennt nach eigner Aussage die sich ändernden Kundenanforderungen aus 15 Jahren Telekommunikationsbranche. Er hat sich jüngst als einer der Mitautoren des Visionsprogramms der CDU "Mettmann 2029 hervorgetan. Doch Jacobs-Woltering wird sich nicht um eine Kandidatur bewerben. Auch Martin Richter wird von CDU-Granden wieder als Bürgermeisterkandidat ins Spiel gebracht. Gestern teilte Richter mit, dass der Chefsessel im Rathaus für ihn keine Option sei. Ein klares Nein von Richter.

Und dann ist da noch Fabian Kippenberg, neuer und junger Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes und 1. stellvertretender Bürgermeister. Er hat zwar noch nicht den Hut in den Ring geworfen. Doch ihm werden auch parteiintern gute Chancen eingeräumt. Der gebürtige Mettmanner, Mitglied der Feuerwehr, hat Sozialwissenschaften sowie Kommunikations- und Medienwissenschaften studiert und abgeschlossen. Er arbeitete danach vier Jahre als Pressereferent im höheren Dienst beim Technischen Hilfswerk, absolvierte ein Mediationsstudium und gründete eine Firma für Kommunikationsdesign. Er besitzt Verwaltungserfahrung und hat als Bürgermeisterstellvertreter bereits Erfahrungen gesammelt und eine gute Figur abgegeben.

(RP)
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