Eisdusche beim "Wort zum Sonntag" Fernseh-Pfarrer macht die "Ice Bucket Challenge"

Essen · Jetzt also auch beim "Wort zum Sonntag": Der Essener Pfarrer Gereon Alter hat sich am Samstagabend vor laufender Kamera einen Eimer Eiswasser über den Kopf kippen lassen. Nur andere für die "Ice Bucket Challenge" nominieren wollte er nicht. Und führte dafür gute Gründe an.

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Foto: Screenshot: Facebook / Helene Fischer

Am Samstagabend wurd eide "Ice Bucket Challenge" nun auch öffentlich-rechtlich sendefähig. Pfarrer Gereon Alter nutzte dafür die Bühne im Wort zum Sonntag. "Ich finde die Idee klasse, auf eine originelle und spaßige Weise auf eine Krankheit aufmerksam zu machen, die sehr ernst ist und bisher kaum Beachtung findet", hatte der 47-Jährige im Vorfeld seiner Aktion erklärt.

Die "Ice Bucket Challenge" soll auf die seltene Nervenkrankheit ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) aufmerksam machen.

In seiner Ansprache schlug der Geistliche des Bistums Essen aber auch kritische Töne an. Kernvorwurf: Die Eiswasserdusche dient nur der Selbstinszenierung. Auch passe es eigentlich nicht zusammen, etwas zu geben und gleichzeitig über die Nominierung subtilen Druck auszuüben.

Entsprechend verzichtete er darauf, die "Challenge" weiterzureichen und andere zu nominieren. Das nämlich wird aus seiner Sicht zunehmend missbraucht: Durch den öffentlichen Nominierungsdruck ließen sich auch offene Rechnungen begleichen. Nach Alters Ansicht muss die Bereitschaft zu helfen und zu spenden nicht durch subtilen Druck, sondern aus dem Herzen entstehen.

Die Idee als solche bezeichnete er aber als großartig. Zum einen nutze sie soziale Netzwerke wie Youtube, Twitter oder Facebook einmal für einen richtig guten Zweck, zum anderen sei der Gedanke dahinter ein zutiefst christlicher.

Auch in anderer Hinsicht geht Alter eigene Wege: Zwar spendet er so wie es die "Challenge" verlangt, aber nicht zu Gunsten von ALS-Erkrankten. Nach eigenen Angaben überwies er 100 Euro für die Erforschung einer anderen seltenen Krankheit: Mukopolisaccharidose. Diese Krankheit liege ihm persönlich näher. Das Kind eines befreundeten Paares sei daran gestorben.

(lnw)
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