Mettmann Stadtwaldhaus: Die Hängepartie geht weiter

Mettmann · Die Eigentümer haben den TÜV beauftragt, einen Schallschutznachweis zu erstellen. Keine Eröffnung im Dezember.

 Die modernen Fenster gefallen vielen Mettmannern nicht. Sie würden das Gesamtbild des Hauses schädigen, heißt es.

Die modernen Fenster gefallen vielen Mettmannern nicht. Sie würden das Gesamtbild des Hauses schädigen, heißt es.

Foto: Dietrich Janicki

Offenbar gab es beim Abschluss des Kaufvertrages zwischen den neuen Eigentümern des Stadtwaldhauses und der Stadtverwaltung unterschiedliche Sichtweisen, in welchem Umfang das Stadtwaldhaus um-, beziehungsweise ausgebaut werden sollte. Wie Bürgermeister Bernd Günther in der Bauausschuss-Sitzung mitteilte, war bei den Verhandlungen klar, dass das Haus weiter als Gastronomiebetrieb genutzt werden sollte. Klar war auch, dass ein Wintergarten angebaut werden sollte und die Zahl der Stellplätze nicht ausreichen würde, um das Stadtwaldhaus wirtschaftlich zu betreiben. Als dann der Bauantrag auf dem Tisch lag, staunten Bürgermeister, Wirtschaftsförderer und Baudezernent nicht schlecht. Offenbar enhielt der Bauantrag Forderungen und Inhalte, die so nicht im Vorfeld abgesprochen waren. "Die Eigentümer haben erheblich mehr gewollt", so Günther. Und: Ein neues Lärmschutzgutachten, das zwingend bei größeren Umbauten vorgeschrieben ist, gab es auch nicht. "Wir konnten den Bauantrag so nicht genehmigen", sagte Bürgermeister Bernd Günther. Es existiert zwar ein älteres Lärmschutzgutachten für das Wohngebiet, doch diese Expertise ist Makulatur, wenn der Investor Anbauten und weitere Stellplätze plant. Denn dann muss neu gerechnet werden.

Auf Nachfrage der SPD erklärte Günther, dass die Eigentümer nun den TÜV beauftragt haben, einen Schallschutznachweis zu erstellen. Das Ergebnis liege noch nicht vor. Ein Problem sei gewesen, dass der Architekt gewechselt habe und dadurch eine Zeitverzögerung von vier Monaten aufgetreten sei, so der Bürgermeister. "Mit dem Eröffnungstermin Dezember wird es nichts." Doch man werde sich mit den Eigentümern in der nächsten Woche treffen und vor Ort besprechen, wie es nun weiter geht. Schadensersatzforderungen von Seiten der Investoren kämen aber nicht auf die Stadt zu.

Kritik wurde von der AfD an den bisherigen Umbauten laut. "Die neuen Fenster entsprechen nicht dem Baustil", sagte Gero Karsten. Zum besonderen Charakter des Hauses gehören die Sprossenfenster. Auch Bürgermeister Günther gefallen die neuen Fenster nicht. "Aber diese Umbauten müssen wir genehmigen. Sie können unabhängig vom Bauantrag vorgenommen werden." Das Stadtwaldhaus stehe zudem nicht unter Denkmalschutz. "Was jetzt um- oder ausgebaut wird, muss der Eigentümer aber beantragen", so Günther. Auch die Aulen hatten die neuen Fenster kritisiert und zugleich deutlich gemacht, dass die Sichtachse und die Platanenallee zum und am Stadtwaldhaus unbedingt erhalten bleiben müsse und nicht durch zusätzliche Stellplätze verändert werde. Die Grünen haben die Option eines Rückkaufs ins Spiel gebracht. Sollte keine Einigung zwischen Investor und Stadt erzielt werden, müsste das Stadtwaldhaus wieder in den Besitz der Stadt kommen, sagte Christoph Hütten (Grüne).

(cz)
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