Berlin Zahl der Masernfälle ist 2013 sprunghaft gestiegen

Berlin · Sie beginnen zunächst mit Schnupfen, Husten oder Fieber, sorgen dann für bräunlich-rosafarbene Hautflecken und können mitunter tödlich enden: die Masern. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) will die Krankheit möglichst bald ausrotten. Doch Deutschland ist davon weit entfernt. In diesem Jahr ist die Zahl der Erkrankungen nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) im Vergleich zu 2012 sprunghaft gestiegen: von knapp 170 Fällen auf über 1700 Erkrankungen bis Ende November. Gesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) brachte zwar eine Impfpflicht als letztes Mittel ins Gespräch, die Diskussion darum verlief jedoch im Sande. Um die Ziele der WHO zu erreichen, dürfe es in Deutschland höchstens 80 Fälle pro Jahr geben, also weniger als einen Kranken pro einer Million Einwohner, so Dorothea Matysiak-Klose vom RKI.

Die Zahl der Masernerkrankungen in Deutschland schwankt stark. 2001 wurden mehr als 6000 Masernfälle gezählt, 2004 waren es nur 123 und ein Jahr später wurden fast 800 registriert. "Es gab weder eine Verbesserung noch eine Verschlechterung", sagt Matysiak-Klose mit Blick auf die vergangenen Jahre.

Die Masern seien hoch ansteckend. Deshalb hänge die Zahl der Erkrankungen stark davon ab, wie viele empfängliche Menschen sich in der Nähe eines Infizierten aufhalten. Außerdem würde die Krankheit auch aus dem Ausland eingeschleppt.

Im Frühjahr habe es einen größeren Ausbruch in Berlin-Brandenburg gegeben, weil ein Messebesucher viele andere der 30 000 Gäste ansteckte. "Danach wurde das Virus vermutlich nach Bayern gebracht und sorgte auch dort für einen Ausbruch", sagt die Expertin. Mit fast 800 beziehungsweise 500 Fällen führen Bayern und Berlin in diesem Jahr die Statistik der Masererkrankungen an.

(dpa)
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