Niederrhein Weltklasse aus Kleve

Niederrhein · Dr. Klaus Steinbach war als Sportler und Funktionär gleichermaßen erfolgreich. Er gewann zwei olympische Medaillen und war als NOK-Präsident ranghöchster deutscher Sportfunktionär.

 Hatte auf eine Kandidatur verzichtet: Klaus Steinbach.

Hatte auf eine Kandidatur verzichtet: Klaus Steinbach.

Foto: AFP, AFP

In der Öffentlichkeit ist es ruhig geworden um Klaus Steinbach. Der einstige Weltklasse-Schwimmer, der vor 55 Jahren in Kleve das Licht der Welt erblickte, war schließlich zwischen 2002 und 2006 als Präsident des Nationalen Olympischen Komitees (NOK) Deutschlands höchster Sportfunktionär, ehe das NOK mit dem Deutschen Sport Bund (DSB) zum Deutschen Olympischen Sport Bund (DOSB) fusionierte.

"Auf meinen Vorschlag ist Thomas Bach seinerzeit Kandidat geworden", betont Steinbach, der als Ärztlicher Direktor in Weiskirchen im Saarland die Hochwald-Kliniken leitet.

Sportliche Heimat

Dass seine Wurzeln in der niederrheinischen Kreisstadt liegen, darauf ist er heute noch stolz und hat den Kontakt nie abreißen lassen, zumal seine Eltern noch dort leben. Und wenn der Clever Schwimmverein (CSV), dessen Mitglied Klaus Steinbach von Geburt an ist, im kommenden Jahr sein 100-jähriges Bestehen feiert, dann wird er bei den Feierlichkeiten nicht fehlen. "Das ist meine sportliche Heimat."

Dabei war der Olympia-Teilnehmer sportlich gesehen ein Spätstarter. "Ich habe relativ lange im Wasser gespielt und erst mit zwölf Jahren die ersten Wettkämpfe bestritten. Das hat mir den Spaß erhalten." 15 Jahre hat Steinbach Leistungssport betrieben, davon zehn Jahre auf internationalem Parkett. "Ich habe nie einen Rückschlag erlebt und mich von Jahr zu Jahr verbessert."

1969 wechselte er gemeinsam mit seiner Schwester Angela, die übrigens in München 1972 eine olympische Bronzemedaille gewann, an die "Max-Ritter-Schule" des Deutschen Schwimm-Verbandes in Saarbrücken.

Danach war sein Aufstieg in die Weltklasse nicht mehr zu stoppen. Höhepunkte in seinem Sportlerleben waren der Gewinn der Silbermedaille 1972 in München in der 4x200 Meter Freistilstaffel und 1976 bei den Olympischen Spielen in Montreal mit der 4x100 Meter Lagenstaffel. Überdies wurde er 1975 Weltmeister in der 4x200 Meter Freistilstaffel. Als erster Schwimmer der Welt durchbrach er auf der 25-Meter-Bahn in Bremen die 50-Sekunden-Schallmauer über 100 Meter Freistil.

Nach Beendigung seiner aktiven Laufbahn machte er auch als Funktionär Karriere, wurde 1997 Präsidiumsmitglied im NOK und fungierte bei den Olympischen Spielen 2000 und 2004 als Chef de Mission der deutschen Mannschaft.

In den Fokus der breiten Öffentlichkeit rückte Klaus Steinbach am 3. November 2002, als er sich in der ersten Kampfabstimmung in der Geschichte des Nationalen Olympischen Komitees mit 69:56 Stimmen gegen Amtsinhaber Walther Tröger durchsetzte. Aktuell ist der gebürtige Klever persönliches Mitglied im DOSB, im Präsidium des Europäischen Olympischen Komitees und in der medizinischen Kommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC).

(RP)
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