Die nach vorne preschendeVW-Tochter Skoda Auto hat langegewartet. Jetzt bietet auch sie mit dem Yeti auch einenSUV der Kompaktklasse an.

Ausstattung

Es heißt, der Yeti sei ein Naturbursche mit Stil. Wenn man unter "Stil” nicht verfeinerte Lebensart meint, sondern markantes Äußeres und prima Extras, dann trifft die Beschreibung zu. Drei einzeln umklapp- und herausnehmbare Rücksitze sind erwähnenswert. Bei ausgebauten Rücksitzen liegt das Ladevolumen bei 1760 Liter.

Fahrleistung

Der Yeti überzeugt mit Spurtstärke, exaktem Geradeauslauf und tadellosem Kurvenverhalten. Es macht Freude, ihn zu lenken, mit ihm zu reisen. Das gelegentliche Ruckeln beim Schalten vom ersten in den zweiten Gang verschweigen wir aber nicht.

Fahrverhalten

Der nur 4,22 Meter lange Yeti mit Knieairbag für den Fahrer verdiente nicht das Gütesiegel Naturbursche ohne seine 4x4-Eigenart. Der Allradantrieb stärkt die Geländetauglichkeit. Nach Druck auf die "Off-Road”-Taste werden Drehzahl-Reduzierung und Bergabfahrt-Assistent aktiviert. So geht es mit konstanter Geschwindigkeit und sachtem Bremseingriff über Stock und Stein talwärts.

Karosserie

Was beim Abbiegen unangenehm auffällt, ist die schlechte Sicht durch die arg klein geratenen vorderen Seitenfenster. Der Kopf des Beifahrers, selbst wenn es sich nicht um einen Dickschädel handelt, verdeckt die Hälfte des Fensters. Nach hinten und vorne indes ist die Sicht einwandfrei. Man merkt sofort, dass der kantige Kerl kein Monster, vielmehr ein SUV der Kompaktklasse ist. Weder enge Tiefgaragen noch ebensolche Parklücken stellen Fahrerin und Fahrer vor größere Probleme. Das heißt, der Yeti ist, so robust er auf den ersten Blick wirkt, handlich.
Skoda Auto will mit ihm zum Sprung ansetzen auf ähnlich Kompakte wie den Nissan Qashqai, den Toyota RAV 4 oder den Suzuki Grand Vitara. Der Yeti hat lange auf sich warten lassen, die Konkurrenz ist längst auf der Lichtung, in schönster Eleganz sticht der Platzhirsch VW Tiguan hervor, das Konzern-Familienmitglied, das den Yeti raubeinig ausschauen lässt. Dafür ist der Kompakt-SUV deutlich preisgünstiger.

Komfort

Seine Inneneinrichtung macht einen aufgeräumten, soliden Eindruck, bestechend ist wie bei allen Hochbeinigen der bequeme Einstieg und die erhöhte Fahrposition. Es beschleicht einen der Gedanke, diese beiden Vorteile seien am Ende der Hauptgrund, sich für einen SUV zu entscheiden.
Wer einen Lademeister, einen Raumangebots-Champion will, muss sich keinen Yeti kaufen, dem hilft ein ordentlicher Combi mit Riesen-Stauraum mehr. Allein, die SUV sind in Mode. Wenn sie so sparsam sind wie der Yeti, lässt sich schwerlich behaupten, diese Automode passe nicht in die Zeit.

Wirtschaftlichkeit

54 Liter Diesel nach 820 Kilometer alles in allem komfortabler Fahrt über Straßen, Wege, kleinere Schlaglöcher -­ das ist nicht schlecht. Der auffallend, fast provozierend kantige Kerl, dem Skoda den Namen des Himalaya-Fabelwesens Yeti gibt, ist ein sparsamer Typ. Er nimmt etwa die Flüssigkeit zu sich, die seine Schöpfer angeben: zwischen sechs und sieben Liter. Gut, wir haben ihn weder gejagt noch gequält, das sagenumwobene "Tier” vielmehr artgerecht behandelt.

Fazit

Das jüngste Mitglied aus dem Hause Skoda ist eine Kaufüberlegung wert.

Bewertung

Charme: ++
Spaßfaktor: ++
Wohlgefühl: +++
Stärken: geringer Verbrauch
Schwächen: schlechte Seitensicht

Datenblatt