Schweiz prüft Todesfall War Antibaby-Pille Schuld am Tod einer Frau?

Zürich (RPO). Die Schweizer Arzneimittelbehörde prüft, ob ein Zusammenhang zwischen dem kürzlichen Tod einer Frau und der Einnahme der Antibaby-Pille von Bayer besteht. Die Frau war Mitte September gestorben. Zu dem Zeitpunkt nahm sie die Pille mehrere Monate ein.

Die junge Frau sei nach offiziellen Angaben Mitte September plötzlich an den Folgen einer Lungenembolie verstorben, teilte Swissmedic am Freitag mit. Zehn Monate vorher habe sie auf ärztliches Rezept eine Antibaby-Pille mit den beiden Wirkstoffen Drospirenon und Ethinylestradiol bekommen. Dies sei das Ergebnis erster Abklärungen bei den kantonalen Behörden, weitere Daten seien noch ausstehend.

Die Schweizer Tochter des deutschen Pharma- und Chemiekonzerns Bayer erklärte, sie werde jegliche mögliche Verbindung ernst nehmen. Weiter könne sie sich zu dem Fall nicht äußern.

Seit 1990 gab es Swissmedic zufolge in der Schweiz insgesamt neun Berichte von tödlich verlaufenden Lungenembolien, "die mit der Einnahme von Antibabypillen in Verbindung gebracht werden".

Bayer brachte Yaz, eine niedrig dosierte Form der Antibaby-Pille Yasmin, vergangenes Jahr in Europa auf den Markt. Bayer traut der Pille in Europa in der Spitze einen niedrigen dreistelligen Millionenumsatz zu, der innerhalb von fünf Jahren erreicht werden soll. In den USA ist Yaz bereits seit 2006 auf dem Markt. Bayers Produktfamilie um Yasmin, zu der neben Yaz noch Yasminelle gehört, war im vergangenen Jahr mit Erlösen von 1,2 Milliarden Euro die umsatzstärkste Medikamentengruppe des Konzerns.

(RTR/rm)
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