Jugendkriminalität in Mönchengladbach Richter schickt 15-jährigen Intensivtäter in U-Haft

Mönchengladbach · Der polizeibekannte Jugendliche gilt als einer der Rädelsführer der in den Innenstädten kriminell auffälligen Gruppe. Warum er verhaftet wurde und was die Behörden gegen Jugendkriminalität unternehmen.

Die Polizei nahm den Jugendlichen am Mittwoch fest. (Symbolbild)

Die Polizei nahm den Jugendlichen am Mittwoch fest. (Symbolbild)

Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Die Polizei hat einen 15-Jährigen festgenommen, der daraufhin von einem Haftrichter in Untersuchungshaft geschickt wurde. Das melden Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag, 10. Juni, in einer gemeinsamen Presseerklärung. Der 15-Jährige gehört den Angaben zufolge zu der polizeibekannten Jugendgruppe und gilt dort als einer der Rädelsführer. Er steht im Verdacht, in den vergangenen Wochen insbesondere eine Vielzahl an Raub- und Körperverletzungsdelikten begangen zu haben.

Laut Meldung wurde der Jugendliche am Mittwoch, 8. Juni, aufgrund eines Untersuchungshaftbefehls festgenommen und am Folgetag – Donnerstag, 8. Juni, – dem Haftrichter vorgeführt. Dieser schickte den 15-Jährigen daraufhin in Untersuchungshaft.

Weiter heißt es, dass die Staatsanwaltschaft den Untersuchungshaftbefehl auf Anregung einer Ermittlungsgruppe der Polizei beantragt hat. Diese Gruppe war aufgrund einer steigenden Zahl an Straftaten durch Jugendgruppe in jüngster Vergangenheit eingerichtet worden. Sie besteht unter anderem aus Jugendsachbearbeitern, die diese Straftaten bearbeiten und bekämpfen.

Eine Jugendgruppe fällt derzeit immer wieder durch Straftaten, insbesondere Raubdelikte und gefährliche Körperverletzungen in den Innenstädten Rheydt und Gladbach auf. Im Fall des 15-Jährigen sah der Richter eine Wiederholungsgefahr und hat deshalb den Haftbefehl erlassen.

Grundsätzlich aber bestehen gewisse Hürden, um Jugendliche festzunehmen. So betont die Polizei auf ihrer Internetseite: „Die Inhaftierung von auffälligen Jugendlichen zur Vorbeugung von Straftaten ist gesetzlich nicht möglich.“ Gleichwohl sei es der Polizei mit der Staatsanwaltschaft nunmehr gelungen, „drei jugendliche Intensivtäter zu inhaftieren, bei denen keine positive Prognose mehr möglich war“. Einer von ihnen ist der jetzt inhaftierte 15-Jährige. Solche Maßnahmen werden den Angaben zufolge „in regelmäßigen Fallkonferenzen“ vorbereitet.

Das Problem Jugendkriminalität wird in Mönchengladbach derzeit durch diverse Behören – etwa Stadt, Polizei, Ordnungsamt und Staatsanwaltschaft – angegangen. So ist die Polizei unter anderem in den kriminalitätsbelasteten Räumen – Bahnhofsumfeld, Gladbacher Altstadt, Rheydter Innenstadt sowie die Hindenburgstraße samt Hans-Jonas-Park und Minto – mit mehr Kräften unterwegs. Ziel sei es, „die Straftaten von Jugendlichen weiter zu senken und den Heranwachsenden deutliche Grenzen zu setzen“.

Zu den genauen Maßnahmen informieren Polizei und Stadt auf ihren jeweiligen Internetseiten.

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