Nach versuchter Sprengung eines Geldautomaten Fünf Männer in Duisburger Garagenhof vom SEK festgenommen

Duisburg · Vernebelungstechnik hat in Duisburg offenbar die Sprengung eines Geldautomaten verhindert. Die mutmaßlichen Täter und weitere Tatverdächtige gingen der Polizei ins Netz. Der Zugriff in Duisburg durch Spezialeinsatzkräfte war aber kein Zufallstreffer.

SEK in Duisburg: Festnahme von mutmaßlicher krimineller Bande
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SEK nimmt in Duisburg mutmaßliche Geldautomatensprenger fest

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Foto: WTVnews

Unmittelbar nach einer Attacke auf einen Geldautomaten in Duisburg haben Polizei-Spezialkräfte fünf Verdächtige festgenommen. Sie stehen in Verdacht, an Sprengungen von Geldautomaten beteiligt gewesen zu. Dem Zugriff in einem Garagenhof in Duisburg-Meiderich am frühen Montagmorgen waren monatelange Ermittlungen des LKA und der niederländischen Polizei vorangegangen.

Die Tatverdächtigen wurden in der Nacht zu Montag gegen 1.30 Uhr vom Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei in einem Innenhof im Ortsteil Meiderich, in dem mehrere Garagen aneinander gereiht sind, gefasst, wie ein Sprecher des Landeskriminalamtes am Montag mitteilte. Drei der fünf Festgenommen erlitten bei den Zugriffen leichte Schnittverletzungen.

Sie sollen zuvor einen Geldautomaten in einer Bank in Duisburg-Walsum manipuliert haben, um diesen möglicherweise zu sprengen. Dabei sei aber die Nebelanlage der Filiale ausgelöst worden und habe den Raum vernebelt. Die Männer flüchteten daraufhin und wurden wenig später festgenommen. Laut LKA kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Tatverdächtigen schon für andere Sprengungen in der Vergangenheit verantwortlich sind.

Am Tatort seien mehrere Beweismittel sichergestellt worden. Unter anderem haben die Ermittler in der Garage verdächtige Substanzen gefunden. Die Tatortgruppe Sprengstoff/Brand des Landeskriminalamtes NRW sei am Vormittag vor Ort und wird die Substanzen kontrolliert sprengen. Der Einsatz sei Teil eines längerandauernden Strafverfahrens der Ermittlungskommission „Heat“ vom LKA in NRW und der niederländischen Polizei gewesen.

Zum Alter und der Nationalität der fünf Festgenommenen in Duisburg machte das LKA wenige Stunden später zunächst keine Ausführungen. Nach früheren Angaben geht die Ermittlungskommission „Heat“ davon aus, dass ein Großteil der Sprengattacken in Nordrhein-Westfalen auf das Konto einer mehrere hundert Mann starken Szene nordafrikanischer Einwanderer geht, die im Raum Utrecht und im Raum Amsterdam lebt.

 Während es in Duisburg beim Aufbruchsversuch blieb, sprengten Unbekannte wenige Stunden später in Neuss einen Geldautomaten im Vorraum einer Bankfiliale im Ortsteil Gnadenthal. Zeugen berichteten von vier Männern, die in einem dunklen Kombi mit niederländischem Kennzeichen davonfuhren. Durch die Detonation wurde auch das Gebäude beschädigt. Wie viel Geld die Täter erbeuteten, war zunächst unklar.

(chal/top/dpa)
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