1:0-Erfolg gegen den Wolfsberger AC Europa-Spezialist Stindl schießt Gladbach zum Sieg

Graz · Borussia Mönchengladbach gewinnt gegen den Wolfsberger AC nach einer dürftigen Leistung 1:0. Lars Stindl schießt den Bundesliga-Tabellenführer erneut international zum Erfolg – wodurch sein Team schon fast weiter ist in der Europa League.

Europa League 19/20: Wolfsberger AC gegen Borussia Mönchengladbach: - die Bilder des Spiels
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Wolfsberger AC - Borussia: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa/Marcel Kusch

Nach einem 1:0-Sieg in Graz gegen den Wolfsberger AC steht Borussia Mönchengladbach mit einem Bein in der K.o.-Runde der Europa League. Im letzten Gruppenspiel gegen Basaksehir FK in zwei Wochen reicht den Gladbachern ein Unentschieden. Kapitän Lars Stindl war dabei wieder mal der entscheidende Mann für den Bundesliga-Tabellenführer auf internationalem Terrain, überzeugend war die Leistung aber ganz und gar nicht.

„Das war nicht einfach. Die Wolfsberger haben es gut gemacht. Aber in der zweiten Halbzeit haben wir gezeigt, wozu wir fähig sind und zum rechten Zeitpunkt das Tor gemacht“, sagte Stindl.

Trainer Marco Rose rotierte ordentlich im Vergleich zum 0:2 in der Bundesliga bei Union Berlin am vergangenen Wochenende. Tobias Strobl und Ramy Bensebaini ersetzten in der Startelf die verletzten Innenverteidiger Matthias Ginter (muskuläre Verletzung) und Nico Elvedi (Zerrung und Risswunde). Laszlo Bénes, Jonas Hofmann und Lars Stindl waren die drei weiteren Neuen von Beginn an, sie ersetzten Florian Neuhaus und Patrick Herrmann, die auf die Bank mussten, sowie den gesperrten Christoph Kramer.

Wie beim 0:4 im Hinspiel im Borussia-Park versuchten die Wolfsberger von Beginn an, die Gladbacher mit ihrem dauerhaften Pressing unter Druck zu setzen. Hatten sich die Niederrheiner beim ersten Treffen der beiden Teams davon noch übertölpeln lassen, stellten sie sich diesmal besser an. Im fußballerischen Bereich zeigte sich zu Beginn die Überlegenheit der Gladbacher, problematisch für sie war jedoch, dass der Rasen in der Grazer Merkur-Arena in einem desolaten Zustand war. So entwickelte sich zunächst zwar ein temporeiches, aber auch sehr fehlerhaftes Spiel.

Wolfsberger AC gegen Borussia Mönchengladbach: die Fohlen in der Einzelkritik
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Wolfsberger AC - Borussia: die Fohlen in der Einzelkritik

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Foto: dpa/Marcel Kusch

Es zeigte sich auch schon in der Anfangsphase, dass es für Gladbach erneut ein hartes Stück Arbeit gegen den WAC werden würde. Die Österreicher wirkten entschlossen, für sie ging es auch um die letzte Chance auf ein Weiterkommen in Gruppe J. Ihnen war klar, dass sie dieses Spiel nicht verlieren dürfen und bestenfalls gewinnen mussten. Mehr als Halbchancen kamen bei den intensiven Bemühungen aber auch für Wolfsberg in der Startphase der Partie nicht zustande. Der Underdog drückte, aber in den letzten Momenten bekamen die Gladbacher Spieler immer wieder ein Körperteil in den Weg. Auch in der 30. Minute, als es erstmals richtig gefährlich wurde, Strobl aber einen Kopfball von Anderson Niengbo kurz vor der Linie retten konnte.

Gladbach zeigte sich beeindruckt von der Wucht der Wolfsberger, auch bei den über 6000 mitgereisten Fans der Niederrheiner wollte noch keine Feierstimmung aufkommen. Stattdessen gaben auch auf der Tribüne die sich in der Unterzahl befindenden Anhänger aus Wolfsberg den Ton an. Bis zur Pause änderte sich daran nichts, mit 0:0 ging es in die Halbzeit.

Borussia Mönchengladbach: Borussia-Profis feiern Sieg gegen Wolfsberg mit mitgereisten Fans
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Borussen feiern Sieg gegen Wolfsberg mit mitgereisten Fans

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Foto: dpa/Marcel Kusch

Direkt nach dem Wiederanpfiff stürmten dann wieder die Wolfsberger los - und Gladbach hatte gleich großes Glück. Strobl trat Romano Schmid von hinten in die Wade, der gerechtfertigte Elfmeterpfiff blieb aber aus. Auch als ein Schuss des WAC-Torjägers Shon Weissman knapp über das Tor zischte, konnten die Borussen froh sein, dass die Partie nach wie vor torlos blieb.

Das änderte sich dann aber in der 60. Minute. Jedoch nicht dem Spielverlauf entsprechend, sondern die Gladbacher erzielten das 1:0. Oscar Wendt spielte einen Ball flach in die Mitte, den Stindl eiskalt verwandelte. Borussias Kapitän stellte damit erneut seinen Ruf als Europa-Auswärts-Experte unter Beweis. Beim 1:1 in Rom besorgte er per Strafstoß den Ausgleich in letzter Minute, bei seiner vorigen Auslands-Dienstreise erzielte er 2017 einen Dreierpack beim 4:2-Erfolg beim AC Florenz. Fünf Tore machte Stindl also bei seinen vergangenen drei Partien im Ausland.

Die Wolfsberger zeigten sich geschockt von diesem Erlebnis. Borussia bekam wieder die Überhand, was Alassane Plea sechs Minuten nach der Führung zum nächsten Treffer hätte nutzen müssen, als er aus kurzer Distanz am Tor vorbeischoss. Auch weitere Chancen brachten nicht die Entscheidung, doch der Sieg geriet nicht mehr in Gefahr, da den WAC sowohl die Kräfte als auch der Mut verließen.

Statistik:

Wolfsberg: Kofler - Novak, Sollbauer, Gollner, Schmitz - Schmid (75. Wernitznig), Leitgeb - Ritzmaier, Liendl, Niangbo (85. Schmerböck) - Weissman. - Trainer: Sahli

Mönchengladbach: Sommer - Lainer, Strobl, Bensebaini, Wendt - Zakaria - Hofmann, Benes - Stindl (73. Embolo) - Plea (77. Herrmann), Thuram (89. Raffael). - Trainer: Rose

Schiedsrichter: Serdar Gözübüyük (Niederlande)

Tor: 0:1 Stindl (60.)

Zuschauer: 12.073

Beste Spieler: Kofler, Liendl - Stindl, Zakaria

Gelbe Karte: Gollner -

Torschüsse: 17:14

Ecken: 3:5

Ballbesitz: 46:54 %

Zweikämpfe: 87:90

(sho)
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