Robustheit oder schönes Spiel? Das DFB-Team stellt sich die Stilfrage

Düsseldorf · Bundestrainer Joachim Löw gilt als Ästhet. Nun verlangt er von der DFB-Auswahl mehr Robustheit in den Zweikämpfen und tritt damit eine Debatte um Stilfragen los.

 Herzhafter Einsatz: Emre Can (vorn) im Länderspiel gegen Argentinien gegen Marcos Acuna.

Herzhafter Einsatz: Emre Can (vorn) im Länderspiel gegen Argentinien gegen Marcos Acuna.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Alle Jahre wieder liefert Joachim Löw ein Bekenntnis ab. „Ich liebe den schönen Fußball“, lautet es. Der Bundestrainer sagt den Satz meist dann, wenn ihn die Anhänger der These, Fußball sei in erster Linie ein Ergebnissport, zu mehr Effektivität auffordern. Manchmal gehorcht Löw den Gesetzen der Zweckmäßigkeit sogar, in der Regel mit einem Gesicht, als habe er in eine besonders saure Zitrone gebissen. Seinen größten Erfolg verdankt der erklärte Ästhet der Einsicht, dass der Zweck schon mal die Mittel heiligt. Deutschland wurde 2014 Weltmeister, weil Löw dem Resultat den Vorzug vor der Schönheit gab.