Wenig Eindrücke für Rose Villalba wird zum Borussia-Phantom

Mönchengladbach · Nach vielen Verletzungen wollte Julio Villalba in dieser Saison angreifen. Doch die Situation des jungen Stürmers hat sich noch nicht verbessert. Die Frage ist, ob er bei Borussia Mönchengladbach überhaupt noch sein sportliches Glück findet.

 Gladbachs Sorgenkind Julio Villalba.

Gladbachs Sorgenkind Julio Villalba.

Foto: Dirk Päffgen/Dirk Päffgen (dirk)

Vor dieser Saison wurden viele Dinge bei Borussia auf Null gestellt. Auch Julio Villalba wollte unter Trainer Marco Rose einen persönlichen Neustart angehen. Auch aufgrund von vielen Verletzungen spielte der Stürmer fast nie eine Rolle, seit seinem Wechsel zu Borussia 2017 kam er erst zu einem Sechs-Minuten-Einsatz für die Profis bei der 0:1-Niederlage in Frankfurt am 9. September 2017. In der neuen Saison sollte aber alles besser werden.  „Es wird schwer für mich, das ist mir bewusst, aber ich werde für meine Zukunft bei Borussia kämpfen“, sagte der 21-Jährige im Juli im Interview mit unserer Redaktion. Dreieinhalb Monate später muss man sagen: An seiner Situation hat sich nichts geändert. Villalba wird zum Gladbach-Phantom.

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Foto: dpa/Marius Becker

Nachdem sich Villalba nach einer Muskelverletzung, die er sich am Ende der vergangenen Saison zugezogen hatte, im Sommer ins Training zurück gekämpft hatte, verletzte er sich wenig später schon wieder. Nach einigen Wochen Pause stieg der Paraguayer erst vor kurzem wieder ins Training ein, seine Motivation und Freude an seinem Job bei Borussia hat er noch nicht verloren, er lässt sich nicht hängen. Er arbeitet sich bei der U23 wieder an eine Form heran, die ihn für den Tagesbetrieb bei den Profis befähigt.

Denn auf Dauer ist bei Borussias Unterbau kein Platz – Grund dafür ist die Regelung, dass Villalba als Südamerikaner keine Spiele für die U23 bestreiten darf. Er muss also weiter darauf hoffen und dafür arbeiten, beim Team von Rose wieder Anschluss zu finden und zu Einsätzen zu kommen. Wie weit Villalba weg ist, zeigte aber ein kleines Detail in den vergangenen Wochen. Vor jedem Spiel vermerken die Borussen die Akteure, die für eine Partie ausfallen auf einem Vorberichtsbogen. Villalba wurde dabei, obwohl er verletzt war, jedoch nicht erwähnt, er wurde nicht als Ausfall genannt. Nicht, weil er nicht verletzt war, sondern weil er offenbar so weit weg von der Mannschaft ist, dass er gerade keine ernsthafte Option ist – auch im fitten Zustand.

Wie verzwickt die Situation für Villalba ist, spiegelt sich auch darin wieder, was Rose bislang über den jungen Stürmer berichten kann. „Wir müssen ihn einfach gesund und belastungsfähig kriegen, dann kann ich auch mehr zu seiner Situation sagen“, meint Rose. „Julio ist ein Spieler, den ich noch nicht so oft gesehen habe. Das eine Mal, wo ich ihn spielen gesehen habe, da hat er zwei Tore gemacht bei einem Nachwuchsspiel. In erster Linie hoffen wir, dass er gesund wird, und dann sehen wir weiter.“

Im September traf Villalba bei einem Spiel einer Gladbacher Mannschaft bestehend aus Talenten gegen KV Mechelen zweimal. Wenig später fiel er dann wieder aus, gerade kämpft er sich zum wiederholten Male zurück. Und so langsam wird wohl auch bei Villalba selbst die Frage aufkommen, ob er bei Borussia noch sein sportliches Glück finden wird.

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