Analyse zum 0:0 gegen Schalke Borussia mit viel Kampf und Krampf

Mönchengladbach · Im ersten Bundesliga-Spiel unter Marco Rose kommt Borussia gegen Schalke nicht ein 0:0 hinaus. Das Team hat gekämpft, ließ jedoch Kreativität vermissen. In dieser Hinsicht erinnerte vieles an das Spiel in Sandhausen.

Marco Rose dürfte mit dem Offensivspiel seines Teams nicht zufrieden gewesen sein.

Marco Rose dürfte mit dem Offensivspiel seines Teams nicht zufrieden gewesen sein.

Foto: dpa/Marius Becker

Vor einer Woche hat sich Borussia beim 1:0 in Sandhausen in die zweite Runde des DFB-Pokals gefightet. Ähnlich kämpferisch agierten die Gladbacher auch gegen Schalke beim ersten Spiel in der neuen Bundesliga-Saison.

Das Spiel des neuen Trainers Marco Rose ist geprägt von Pressing, von Zweikämpfen, das hat gepasst. Es soll aber auch eine Gefährlichkeit und Attraktivität beinhalten, fußballerisch ansehnlich sein. Der eine Aspekt, zusammenzufassen in Kampf, war in Sandhausen und gegen Schalke zu sehen und vorbildlich. Der andere, kurz die Kreativität, in beiden Partien nicht.

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Es war klar, dass es in den ersten Wochen schwer werden würde, da die Spielidee von Rose ein neue für Borussia ist. Umso wichtiger in dieser Phase würde es sein, dass die Defensive steht. Das ist der Fall, Gladbach hat in seinen beiden Pflichtspiel-Partien dieser Saison noch kein Tor kassiert. Yann Sommer musste keinen Schuss abwehren gegen Schalke, Nico Elvedi war extrem zweikampfstark, Matthias Ginter enorm abgeklärt und Denis Zakaria war auf der Sechser-Position der große Abfangjäger. Die defensive Raute funktionierte wieder richtig gut. Das Problem für Borussia, der Grund, warum es diesmal nicht zum Sieg reichte, lag davor.

Herausgespielte Aktionen gab es so gut wie keine. Im letzten Aufeinandertreffen der beiden Mannschaften hatte Gladbach 2:0 gewonnen und das zweite Tor nach einem Angriff mit 62 Ballkontakten erzielt. Solche Staffetten gab es diesmal gegen Schalke gar nicht. Offensiv war Gladbach unheimlich hektisch oder hohen Ballgewinnen abhängig.

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So gab es die beiden Großchancen durch Alassane Plea nach Balleroberungen und eins, zwei Pässen. In Sandhausen hatte Marcus Thuram noch einzig nennenswerte Chance für Gladbach zum Siegtor genutzt. Diese Effektivität war diesmal nicht da.

Die fehlende offensive Gefährlichkeit war gegen Schalke erklärbar und in den eigenen Reihen zu finden. Florian Neuhaus kommt noch nicht so recht in Tritt, er spielte wieder schwach. Und Breel Embolo wurde auf der Zehn aufgeboten, zeigte aber, dass diese Rolle ihm nicht liegt. Er ist ein geradliniger Spieler, der in der vordersten Reihe attackieren muss und kein Akteur mit einer großen Übersicht, Passstärke und dem Näschen für die entscheidende Aktion.

Thuram und Plea waren die Männer in der vordersten Front, doch beide Franzosen blieben unter ihren Möglichkeiten. Plea ließ zwei Chancen liegen, die er eigentlich nutzt, Thuram probierte einiges aus, ihm gelang aber sehr wenig.

Was bleibt, ist ein Punkt aus diesem Schalke-Spiel und ein erneutes „Zu-Null“. Die Defensive gewinnt Meisterschaften, sie ist die Grundvoraussetzung für dauerhaften Erfolg. Es wird eine Wohltat für Rose sein, dass er sich derart auf seinen Abwehrverbund verlassen kann, er wird aber alles daran legen, dass seine Offensive auch bald funktioniert.

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