Top-Leistung gegen Chelsea Sommer ist wieder in Sommer-Form

Mönchengladbach · Borussias Keeper Yann Sommer war gegen den FC Chelsea der überragende Mann. So lief es schon in der vergangenen Saison mehrfach. Nur bei Elfmetern gehört er weiter nicht zu den Besten.

 Klasse Reflexe: Yann Sommer entschärft einen Schuss aus kurzer Distanz.

Klasse Reflexe: Yann Sommer entschärft einen Schuss aus kurzer Distanz.

Foto: imago images / Horstmüller/via www.imago-images.de

Frank Lampard, die englische Fußball-Legende und Trainer des FC Chelsea, brachte es am Samstag nach dem 2:2 seines Teams im Borussia-Park auf den Punkt. „Ihr Torhüter war fantastisch“, sagte Lampard über die Leistung der Gladbacher Nummer eins Yann Sommer. Der Schweizer entschärfte eine Vielzahl hochkarätiger Chancen des englischen Europa-League-Siegers. Es war eine Szenerie, die schon sehr an die vergangene Saison erinnerte, in der Sommer durchweg auf Top-Niveau agierte und den Borussen in einigen Spielen mit seinen Paraden Punkte rettete.

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Die kurze Zusammenfassung über die Form des Schweizers kann daher nur lauten: Sommer ist wieder in Sommer-Form. Der Torhüter gehört mittlerweile zu den Besten seiner Zunft. In der Bundesliga allemal, vielleicht sogar in ganz Europa. Gerade seine Reflexe bei Schüssen aus kurzer Distanz sind außergewöhnlich – das bewies er gegen Chelsea erneut.

Besonders in der aktuellen Findungsphase der Borussen, die die neue Spielidee von Marco Rose noch zu beherrschen lernen müssen, ist es umso wichtiger, dass sich das Team weiterhin auf Sommer verlassen kann. „Trotz der Arbeit bei der Spielidee muss man jedoch nicht so viele Chancen zulassen, da waren ja auch individuelle Fehler dabei, die wir abstellen müssen“, sagte der neue Trainer. „Für Yann war das aber ein richtig gelungener Test, würde ich sagen.“

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Foto: Dirk Päffgen

13-mal blieb der Schweizer Keeper in der vergangenen Saison ohne Gegentreffer. Seine aktuelle Form weckt Hoffnungen, dass er diese Marke erneut erreichen kann. Nur die Darbietung seiner Vorderleute muss dafür wieder besser werden. Nachdem das Augenmerk in den ersten Wochen der Vorbereitung auf dem Offensiv-Pressing lag, dürfte nun der Fokus auf der Defensivarbeit liegen, damit die Borussen in der Zukunft nicht mehr so viele Chancen zulassen. Auch wenn sie sich nach wie vor auf ihren Keeper verlassen können.

Dazu, dass sich Sommer wieder in der bei ihm mittlerweile gewohnten Form befindet, gehört aber auch, dass aus ihm – gelinde gesagt – kein Elfmeterkiller mehr wird. Die beiden Gegentreffer gegen Chelsea fielen nach Strafstößen, beide Male wurde Sommer locker verladen, zunächst von Tammy Abraham, dann von Ross Barkley. Seit seinem Wechsel zu Borussia 2014 gingen nur fünf Elfmeter in Pflichtspielen nicht ins Tor, 28-mal musste der Keeper den Ball aus dem Netz holen. Von den fünf verschossenen Strafstößen konnte Sommer sogar nur lediglich einen selbst abwehren, das war am 1. April 2017 gegen den Frankfurter Marco Fabian. Die übrigen vier Schüsse verfehlten das Tor.

Das ist jedoch kein Grund, weshalb Sommer seine Position als zweiter Kapitän des Teams hinter Lars Stindl verlieren könnte. Gegen Chelsea war Matthias Ginter Spielführer. „Ich habe vorher mit Yann darüber gesprochen, für ihn war das kein Problem“, sagte Rose. Der Trainer will die Verantwortung auf viele Schultern verteilen, auch andere Spieler zu Führungspersonen entwickeln. Sommer ist eine solche, mit oder ohne Kapitänsbinde. Der Keeper überzeugt mit Leistung und Führungsstärke – und das auch schon in der jetzigen Phase.

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