Neuzugang Grün will helfen „Manchmal sind wir zu brav“

Rottach-Egern · Max Grün nimmt die Rolle als dritter Mann an. Der 32-Jährige findet sein neues Team manchmal zu leise. Daran könne er etwas ändern, obwohl ihm die Hierarchie hinter Yann Sommer und Tobias Sippel bewusst ist.

 Arbeiten an der Sprungkraft: Torwart Max Grün in Rottach-Egern.

Arbeiten an der Sprungkraft: Torwart Max Grün in Rottach-Egern.

Foto: Dirk Päffgen/Dirk Päffgen (dirk)

Das letzte Spiel von Max Grün ist verdammt lange her. Am 19. Dezember 2017 stand der Torhüter zuletzt zwischen den Pfosten, damals noch für den VfL Wolfsburg. Er blieb im Achtelfinale des DFB-Pokals beim 1. FC Nürnberg 120 Minuten lang ohne Gegentor, die „Wölfe“ siegten 2:0 beim „Club“ nach Verlängerung. Der „Kicker“ bewertete seine Leistung mit der Note 2,0.

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Seit diesem Tag indes gibt es keinen Eintrag in der Bilanz des heute 32-Jährigen. In Wolfsburg kam er nicht mehr zum Einsatz und auch danach bei Darmstadt 98 nicht. Dort vor allem, weil er lange verletzt war. „Es ist nicht so gelaufen, wie erhofft“, gesteht er nun. Läuft es bei seinem neuen Arbeitgeber Borussia wie geplant, wird er wieder nicht spielen. Denn Grün wurde als dritter Torwart hinter Yann Sommer und Tobias Sippel engagiert. „Die Hierarchie ist klar besprochen“, sagt Grün. Heißt: Es muss einiges Unheil im Torwart-Segment der Borussia passieren, bevor er zum Einsatz kommt. „Und keiner wünscht seinen Kollegen Unheil“, versichert Grün.

Trotz der klar umrissenen Situation hat er nicht gezögert, als Borussia anfragte. „Wenn so ein Verein kommt, mit den Fans, mit der Tradition, dann musst du das machen“, sagt Grün. Eine Empfehlung bekam er auch von Gladbachs Ex-Trainer Dieter Hecking und dessen Co-Trainer Dirk Bremser, die ihn aus der gemeinsamen Wolfsburger Zeit kennen. Ehrgeizig ist er, und „wenn ich gebraucht werde, dann bin ich bereit“, versichert er.

Grün ist sich sicher, dass er den Borussen auch in seiner Rolle als der dritte Torwart helfen kann – und zwar bei der Typ-Werdung. Er selbst ist einer, „der sich nicht verstellt, immer seine Meinung sagt und den absoluten Willen hat, jeden Tag Vollgas zu geben“. In den ersten Wochen bei Borussia hat er festgestellt, dass „wir manchmal ein bisschen brav sind“. Es schade nicht, „ein bisschen lauter auf dem Platz zu sein, jeder muss da ein bisschen daran arbeiten, über seinen Schatten springen“, sagt Grün.

Er will den neuen Kollegen dabei helfen. „Ich bin sehr kommunikativ“, sagt Grün. Und gesteht, dass er auch mal lauter werden kann, „aber immer im Sinne des Erfolgs, jeder muss dabei vom anderen profitieren“. Dass er sich zuletzt den Finger ausgekugelt hat, hält ihn nicht davon ab, mit Sommer und Sippel, den Männern vor ihm, nach dem Ball zu hechten.

Borussia hat Grün zunächst für ein Jahr verpflichtet, als Ersatz für den an Union Berlin ausgeliehenen U21-Nationaltorwart Moritz Nicolas. Routinier Grün ist sozusagen der Platzhalter für Nicolas, dem die Gladbacher perspektivisch noch viel zutrauen. Erstmal aber soll Nicolas beim Aufsteiger aus der Hauptstadt Erfahrung und Einsätze sammeln. Die Leihe ist für zwei Jahre vereinbart, es gibt jedoch eine Rückholklausel nach einem Jahr. Für Grün ist das kein Thema. Er ist jetzt Borusse und hat Spaß daran. „Wie es dann weitergeht, werden wir sehen“, sagt er.

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