Borussia-Zugang Breel Embolo „Xhaka will seit Jahren, dass ich nach Gladbach wechsle“

Mönchengladbach · Es wird noch ein wenig dauern, bis Breel Embolo ins Teamtraining einsteigen wird. Bei Borussia fühlt er sich trotzdem schon wohl. Ein Ex-Gladbacher hatte vor seinem Wechsel viel Überzeugungsarbeit geleistet.

 Erster Tag im Borussia-Park: Breel Embolo kam gemeinsam mit Lars Stindl auf den Platz. Beide können derzeit nur individuell trainieren.

Erster Tag im Borussia-Park: Breel Embolo kam gemeinsam mit Lars Stindl auf den Platz. Beide können derzeit nur individuell trainieren.

Foto: Dirk Päffgen

Breel Embolo muss nun etwas an den Tag legen, auf das man im Alter von 22 Jahren sicherlich keine große Lust hat: Geduld. Wegen der Verletzung am linken Fuß kann der Stürmer, den Borussia für eine Grundsumme von etwa zehn Millionen Euro von Schalke 04 verpflichtete, aktuell nur ein leichtes Lauftraining absolvieren und im Kraftraum an seiner Fitness arbeiten. Bis er das erste Mal auf dem Platz stehen wird, wird es noch ein wenig dauern. „Ich musste meinen Fuß vier Wochen ruhigstellen, deswegen wollen wir nicht gleich von Null auf 100 gehen“, sagt Embolo. „Ich mache jetzt sozusagen eine Vorbereitung zur Vorbereitung. Vielleicht kann ich dann im Trainingslager einsteigen.“

Vom 14. bis 21. Juli werden die Gladbacher am Tegernsee an ihrer Form arbeiten. Vier Wochen später startet Borussia dann gegen Schalke in die Bundesliga – ein Aufeinandertreffen, das Embolo auf keinen Fall verpassen will. „Ich würde mich sehr freuen, wenn ich gegen meine alten Kollegen spielen könnte. Bis dahin ist noch viel Zeit und es kann noch viel passieren, aber ich werde hart arbeiten. Nicht nur, um gegen Schalke dabei zu sein, sondern um eine gute Saison zu spielen.“

Breel Embolo von Borussia Mönchengladbach im Porträt
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Das ist Breel Embolo

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Päffgen

Die Bedingungen dafür scheinen in Mönchengladbach zu passen. Die ersten Eindrücke, die Embolo in seinen ersten Tagen bei Borussia, sammeln konnte, waren durchweg positiv. „Der erste Arbeitstag ist immer etwas sehr Spezielles. Das ist hier genau so ein Familienverein wie Schalke, das mag ich sehr. Und ich kenne ja schon viele Spieler von den Bundesliga-Duellen oder von der Nationalmannschaft“, sagt Embolo, der vor allem von einem Ex-Gladbacher Nachdruck bekam, nämlich Granit Xhaka. „Alle Schweizer der Borussia haben Druck gemacht. Granit will ja schon seit Jahren, dass es mit meinem Wechsel nach Gladbach klappt. Er hat immer nur in den besten Tönen von dem Verein geredet.” Xhaka hatte nach Embolos Wechsel zu Borussia ein Foto auf dem Instagram mit dem Kommentar „Endlich hat er es verstanden, wo man hin muss. Es gibt nur einen Verein in NRW“ versehen.

Die Gelegenheit am Sonntag wollte Embolo auch dazu nutzen, zu betonen, dass er Schalke nicht im Unfrieden verlassen hat. „Ich hatte dort drei sehr schöne Jahre, auch wenn sie sehr intensiv waren. Ich habe mich noch nicht von der Mannschaft verabschieden können, aber das werde ich noch machen. Es war nicht so, dass sie mich loswerden wollten oder ich unbedingt weg wollte, sondern ich habe eine Entscheidung treffen müssen – und die fiel nicht gegen Schalke, sondern für Borussia“, erklärt Embolo.

Borussia Mönchengladbach: Eindrücke vom Trainingsauftakt
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Eindrücke vom Trainingsauftakt bei Borussia

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Foto: dpa/Marius Becker

Doch auch wenn er seine Zeit bei den Knappen als „sehr schön“ bezeichnet, so waren es auch drei Jahre voller Rückschläge für Embolo. Schwere Verletzungen warfen ihn einige Male zurück. „Das war natürlich nicht einfach für mich, aber das sind Erfahrungen für´s Leben, die ich gemacht habe und die ich mitnehme“, sagt der Neu-Borusse.

Sollte Embolo gesund bleiben, könnte er schon bald zu einem der größten Schnäppchen von Sportdirektor Max Eberl werden, der ihn für rund zehn  Millionen Euro plus Boni holte. Der Stürmer ist mit seiner Schnelligkeit und Dynamik prädestiniert für den Pressing-Stil von Rose. Genauso passen auch die drei Eigenschaften, die Embolo sich selbst zuschreibt: „Ich bin einer, der immer alles gibt, der immer gewinnen will und der nie aufgibt“, sagt er.

Da hat er etwas mit Eberl gemeinsam. Denn der wollte Embolo schon vor vier Jahren holen. Der Stürmer sagte jedoch ab, blieb bei Basel und ging ein Jahr später nach Schalke. Jetzt ist er in Gladbach. Nie aufzugeben, kann sich auszahlen.

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