„Überhaupt kein Interesse, ihn zu verleihen“ Darum bleibt Doucouré sicher bei Borussia

Mönchengladbach · Spielt der Körper von Mamadou Doucouré nach seinen schweren Verletzungen mit, könnte er laut Sportdirektor Max Eberl wie ein Neuzugang für Borussia sein. Der Klub weiß zudem besser als andere, wie seine Belastung zu steuern ist.

Mamadou Doucouré im Porträt: Bei Borussia Mönchengladbach seit 2016
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Das ist Mamadou Doucouré

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Foto: Dirk PŠffgen/Dirk Paeffgen (dirk)

Bei der laufenden Suche nach Verstärkungen für die kommende Saison könnte Borussia nicht nur auf dem Transfermarkt fündig werden, sondern auch im eigenen Kader. Denn dort gibt es einen Spieler, den man als Neuling bezeichnen könnte, sofern er unter dem neuen Trainer Marco Rose zum Zuge kommen wird: Mamadou Doucouré.

Vor drei Jahren wechselte der heute 21-Jährige ablösefrei von Paris St. Germain nach Mönchengladbach, hat seither aber kein Pflichtspiel für die Borussen absolviert. Eine tragische Verletzungsserie verhinderte das. In seinem letzten Spiel in Frankreich, als der Transfer schon klar war, zog sich Doucouré einen Muskelbündelriss zu und fiel ein halbes Jahr lang aus. Drei weitere Male verletzte er sich auf die gleiche Weise seitdem, außerdem fiel er zwischenzeitlich sieben Monate wegen eines Muskelteilabrisses aus. Seit Doucouré bei Borussia ist, war er praktisch nur verletzt – doch die Hoffnung haben weder der Klub noch der Spieler aufgegeben.

Am Ende der vergangenen Saison trainierte der Verteidiger schon einige Wochen mit der Mannschaft und zog das Programm durch. Borussia weiß – anders als ein anderer Klub, der ihn ausleihen würde – nach der Verletzungshistorie genau, wie sie Doucouré belasten kann oder wann Pausen von Nöten sind, und welches Talent nach wie vor in ihm steckt. Deswegen will der Klub ihn nach Informationen unserer Redaktion auch keinesfalls ausleihen, wie einige Medien bereits mutmaßten. Das bestätigt auch Borussias Sportdirektor: „Wir haben überhaupt kein Interesse, ihn zu verleihen. Ich will ihn nach seiner Verletzungsserie bei mir haben. Und erst recht will ich ihn bei mir haben, wenn er richtig im Saft ist“, sagt Max Eberl im Gespräch mit unserer Redaktion.

Denn dann könnte Doucouré die Verstärkung sein, die man sich bei seiner Verpflichtung 2016 erhofft hat. „Mamadou hat ein unglaubliches Potenzial, das ist klar – das sage ich aber schon seit drei Jahren. Und so lange hat er eben auch nicht gespielt. Er ist ein Sonderfall in unserem Kader, eben einer, der eine große Überraschung sein kann, praktisch wie ein Transfer“, sagt Eberl, der aber auch vorsichtig bleibt. „Man kann nach wie vor noch nicht fix mit ihm rechnen und muss abwarten. Aber wenn er fit ist, hat er eine riesige Qualität – als Innenverteidiger und als Linksverteidiger.“

Und gerade auf letzterer Position hat Borussia  Bedarf. Andreas Poulsen, den die Gladbacher im Sommer des vergangenen Jahres verpflichteten, hat noch nicht überzeugen können, und Oscar Wendt hinterließ gerade im Endspurt der vergangenen Saison den Eindruck, dass er nicht mehr an sein Leistungsmaximum kommen könnte. Daher ist es auch wahrscheinlich, dass Borussia auf dieser Position nachbessern wird mit einem „echten“ Transfer, einem Zukauf. Vielleicht ist Doucouré aber langfristig sogar die Lösung.

Borussias Mamadou Doucouré jongliert am Boden sitzend einen Ball.

Borussias Mamadou Doucouré jongliert am Boden sitzend einen Ball.

Foto: Dirk Päffgen (dirk)/Dirk Päffgen

Entscheidend ist, ob der Franzose gesund bleibt. Dass er das Zeug zum Durchbruch hat, ist offensichtlich, wenn man ihn im Training beobachtet. Die Frage ist, wie sehr sich seine Verletzungen im Kopf festgesetzt haben. Dafür, dass die Muskeln nicht wieder Probleme bereiten, will Borussia sorgen. Und deshalb soll er auch unbedingt bleiben.

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